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westfälischer Stuten

Hauptteig

  • 15% LiCoLi aus Madre, hochaktiv
  • 30% Poolish
  • 5% Butter
  • 2,2% Salz
  • 0,5% Malz aktiv
  • 40% Ruchmehl (W1050)
  • 40% T65 (W550)
  • 10% GelbWVK
  • 10% Champagnerroggen
  • TA 170 (Vorschlag, kommt auf’s Mehl an)

Mehle

  • LiCoLi: Tipo0/W550
  • Poolish: 80% Ruchmehl/W1050, 10% Gelbweizenvollkorn, 10% Champagnerroggen, 0,2% Hefe
  • Hauptteig: 40% Ruch/40% T65/ 10%GelbWVK/10% Champagnerroggen

Poolish ca. 20h vorab starten, muss noch straff stehen!
Madre vor dem Start 2x je 3h (1:1:1, 26°C) auffrischen

Vorschlag zur Zielerreichung

  • 300g fertigen, hochaktiven LiCoLi
  • 600g jungen Poolish (noch nicht vollreif)
  • 400g Ruchmehl (W1050/W1600)
  • 400g T65 (W550/W700)
  • 100g Gelbweizenvollkornmehl (Weizenvollkornmehl)
  • 100g Champagnerroggenmehl ((R1150)
  • 250g Wasser

Kurz, homogen verkneten (Fermentolyse für 20min)
Mit dem Rest der Zutaten (50g Butter, 22g Salz, 5g aktives Malz) bis zum Lösen des Teiges vom
Schüsselrand verkneten-Fenstertest!
Teigtemperatur:26°C, 10min Kesselgare
In der Gärwanne (geölt) 2x vorsichtig aufziehen (45min/90min)
Bei ¾ Gare (120min?) aufarbeiten: mit möglichst geringen Volumenverlust aus der Wanne auf die
Arbeitsfläche bringen, teilen und für die 1. Zwischengare vorsichtig auf Spannung bringen (Didis
Methode)

Nach 30min entweder für den Backrahmen formen oder für ein Freigeschobenes aufarbeiten.
Warm (26°C zur Vollgare (Backrahmen) oder zur knappen Gare (Gärkörbchen) führen.
Bei 250°C anbacken, bei 200°C (Backrahmen) oder 220°C (freigeschoben) ausbacken (97°C
Kerntemperatur)

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DIE ECHTE NEAPOLITANISCHE PIZZA

ein druckbares .pdf gibt es hier als Download.

Der Neapolitaner nimmt die Kreation der Pizza sehr ernst. So ernst, dass dort die Associazione Verace Pizza Napoletana gegründet wurde, ein Verband zum Schutz und zur Bewahrung der berühmtesten kulinarischen Erfindung Neapels. Außen knusprig mit einer dicken Kruste, innen weich und saftig. Diese Pizza mit einer Sauce aus Vesuv-Tomaten in der Kombination mit gutem Oregano gibt es in ganz Kampanien an jeder Ecke. Die Qualität der Zutaten ist entscheidend für den Genuß.

Pizzateig

  • 5g frische Hefe
  • 330g lauwarmes Wasser
  • 500g ital.Weizenmehl Tipo 00
  • 10g Salz

Belag

  • 400g Tomaten aus der Vesuv- Region, mit der Hand zerdrückt#
  • 1 Prise Salz, Zucker um die Tomaten auszutarieren
  • Olivenöl zum Beträufeln
  • getrockneter, wilder Oregano

Zubereitung

Vorbereitungszeit: 15min. am Vortag & 15min. am Genußtag Zeit im Ofen: je nach Ofen ca. 10min

Die Hefe im lauwarmen Wasser in einer Schüssel auflösen.Das Mehl in die Schüssel geben und grob (eine halbe Minute reicht!) mit einem Holzlöffel oder einem Teigschaber verrühren, Salz drüberstreuen und 10min stehen lassen. Nach dieser Ruhezeit noch einmal -jetzt am besten mit einer Hand den Teig grob durchkneten. Beim dritten mal, wieder nach 10 min entsteht ohne großen Aufwand ein glatter, elastischer Teig. Abgedeckt im Kühlschrank 8h bis 24h fermentieren lassen. Geschmack und Mundgefühl entstehen durch das besondere Mehl in Kombination mit der langen Fermentationszeit.
Den Teig vierteln und mit den Fingerspitzen von der Mitte des Teigballens nach aussen jeweils eine kreisförmige Pizza ausarbeiten. Den Backofen auf volle Hitze vorheizen.

Für den Belag die Tomaten aus der Dose mit der Hand in einer Schüssel zerquetschen (neapolitanischer Standard), mit Salz und Zucker abschmecken und auf dem Teig verteilen. Großzügig mit Olivenöl beträufeln. Im vorgeheizten Ofen ca.7 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen, mit wildem Oregano bestreuen und weitere 8-10 Minuten backen, bis der Teigrand goldbraun und knusprig ist. Sofort servieren.


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frz. Milchsauerteig-Brioche

Milchsauerteig

  • 165g T65 Label Rouge Baguettemehl
  • 50g Levain liquide, fit, aufgefrischt
  • 80g Milch
  • homogen vermischen, TT 28°C
  • 3h bei 25°C reifen lassen

Hauptteig

  • 1000g T55 Gruau Briochemehl, kleberstark
  • 295g Milchsauerteig
  • 22g Salz
  • 400g Eier (8Stck)
  • 250g Milch (evtl. etwas mehr)
  • 50g Honig
  • 130g Zucker
  • 40g Hefe
  • 300g Butter

Zutaten ohne Hefe, Zucker, Butter 40min langsam verkneten: Quellknetung. Weiterkneten, Zucker dabei langsam einrieseln lassen. Hefe dazubröseln. Zuletzt weiche Butter einarbeiten.

2h Teigruhe

Aufarbeitung 450g in Körbchen

12h bei 8°C im Kühlschrank

Backzeit ca. 20-30min bei 150°C: Kerntemperatur 94°C. Mit Füllung (z.B. Babka) verlängert sich die Backzeit deutlich!


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Dario

Pflege-Erhalt

Mit „Dario“ ist eine Diva, eine Schönheit, die gepflegt und verwöhnt werden möchte, bei Ihnen eingezogen.
Für den Erhalt ihrer Charaktereigenschaften eignet sich ein helles Weizenmehl (Tipo00: bon’gu: Pizzamehl oder Mailänder Krüstchen-Mehl) es sorgt für eine milde, triebige Kultur.

Füttern

bei bon’gu mindestens täglich. Bei Ihnen zuhause sollte es reichen, wenn sie 2-3x pro Woche füttern:

20g Dario werden in 20g Wasser (30°C) gelöst, evtl. mit der Gabel etwas aufgeschäumt (hilft der Hefeentwicklung) und mit 20g Tipo 00 verknetet, abgedeckt 3h bei 28°C gären lassen, für Panettone sollte die Prozedur gleich im Anschluss noch 2x wiederholt werden- für Brot, Brötchen Pizza ist der Starter gebrauchsfertig. Wenn man eine größere Menge des Starters für bestimmte Rezepte benötigt oder man viel Teig ansetzen möchte, ist es ebenso angezeigt, die Auffrischung zu wiederholen.

Also dann beispielsweise 60g Starter in 60g Wasser lösen und mit 60g Mehl verrühren- bei 27°C ist die Kultur wahrscheinlich schon nach 2,5h bereit für den nächsten Schritt.

Für die Madre-Sicherung nimmt man nach 2h Fermentation 20g ab und verknetet sie mit 10g Mehl zu einem homogenen, festen Teig. (27°C)

Der springt an bei Raumtemperatur (ca. 30min) und wird abgedeckt bei 8°C gelagert bis zum nächsten Einsatz. Ein kreuzweises Einschneiden der Madre ist eher Glaubenssache und hat auf das Wachstum der Kultur keinerlei Einfluss.

Viel Erfolg beim Backen!


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Semola-Malzbrühstück als geheime Universalwaffe

für knackig krosse Brötchen und eine feuchte, aromatisch-duftende Krume. Besonders geeignet für helle Weizenbrote aber auch Brioches oder Blech-Hefekuchen. Suchtgefahr. Es bietet sich an, das Malzbrühstück portionsweise einzufrieren.

Rezept

Mehl auf Mehl gerechnet: 10% (Experimente erlaubt) – im Beispiel 1kg Mehl im Hauptteig

  • 100g Original italienisches Hartweizenmehl (Semola rimacinata)
  • 5g aktives Malz (Barlimalt aktiv)
  • 300g Wasser
  • Malz im Wasser lösen, Hartweizengrieß homogen verrühren.

Auf 65°C erhitzen, 3h fermentieren lassen. Hilfreich sind an dieser Stelle Cooking Chef oder Thermomix oder ein Sous-Vide Wasserbad. Damit lassen sich die Temperaturen relativ konstant und bequem über den Zeitraum halten. Achtung: Cooking Chef und Thermomix: Temperatur überprüfen!
Bei mir steht der Cooking Chef auf ca. 80°C, um im Kessel die erforderliche Temperatur zu erreichen.
Auch der betagte Thermomix stimmt nicht mit dem Laborthermometer überein.

Anwendung

Als Vorteig einfach unter den Hauptteig mischen.

Wenn man das Malz relativ genau abwiegt, stört es auch bei längeren Teigführungen nicht: Die resultierende Malzmenge (0,5%) stört die wenigsten modernen Mehle. Gefahr lauert höchstens bei sehr langen Reifezeiten oder empfindlichen Mehlen (T80, T80 Paysans, Dinkel)

Das Rezept stammt aus Didis Hexenküche und wurde lange Zeit geheim gehalten.

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Didi’s Dinkelwolke

für ein Teiggewicht von 1763g/2 Stk. je 881g
von Didi – www.homebaking.at

Vollkornsauerteig

  • 100g Roggenvollkornmehl (mittel)
  • 100g Wasser 35°C
  • 10g Anstellgut
  • TT: 28°C / RZ: 15Std.

Dinkelpoolish

  • 100g Dinkelmehl Type 630
  • 100g Wasser kalt
  • 0,5g Hefe

Hefe und Wasser zuerst verrühren und anschließend Dinkelmehl einrühren – 15 Std. bei
Raumtemperatur reifen lassen.

Quellstück

  • 100g Dinkelflocken
  • 100g Wasser 45°C

Dinkelflocken mit Wasser verrühren und 15 Stunden im Kühlschrank quellen lassen.

Hauptteig

  • 210g reifer Sauerteig
  • 201g reifes Dinkelpoolish
  • 200g Quellstück
  • 500g Dinkelmehl Type 630
  • 100g Roggenmehl Type 960
  • 500g Wasser 10-15°C
  • 22g Salz
  • 15g Aquaposa
  • 10g Butter
  • 5g Hefe

Herstellung

Alle Zutaten zusammen 8 Minuten langsam und 2 Minuten schnell kneten. Der Teig ist ausgeknetet sobald sich dieser vollständig von der Kesselwand gelöst hat und darf nicht länger geknetet werden. Anschließend in einer geölten Teigwanne lagern und nach 30 Minuten einmal Falten. Nach einer gesamten Reifezeit von 60-75 Minuten den Teig teilen und zu runden Laiben formen.

Anschließend wird der Teigschluss mit Wasser bestrichen und mit einer Saatenmischen (Sesam, Leinsamen…) bestreut oder getunkt. Mit der Streumischung nach unten in ein Gärkörbchen legen und auf die Gare stellen. Bei erreichter 3/4 Gare (ca. 45- 60 Minuten) Teiglinge aus den Gärkörbchen kippen und bei 250°C mit kräftigen Schwaden in den Ofen schieben. (Schwaden NICHT ablassen). Ofentemperatur nach 5 Minuten Backzeit auf 220°C reduzieren. Gebacken wird das Brot ca. 35-40 Minuten.




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Dinkel-Zimtkugeln

Hefestück

  • 200 g UrDinkelmehl T630
  • 40 g Hefe
  • 40 g Wasser
  • Zusammenkneten, abgedeckt 45min stehen lassen

Hauptteig

  • 380 g Hefestück
  • 800g UrDinkel T630
  • 20 g Aquaposa, Psyllium Pflanzenfasern (alternativ 300g Kochstück TA500)
  • 130 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 50 g Eigelb
  • 25 g Honig (Schelli: zu aufdringlich im Geschmack, Ersatz: Mascobado Vollrohrzucker)
  • 18 g Steinsalz (Schelli ist überzeugter Vertreter der Steinsalz-Fraktion)
  • 25 g Zitronenpaste (dazu eine ganze Zitrone 1:1 mit Zucker kuttern, vorher Kerne raus)
  • 25 g Orangenpaste (sh. Zitronenpaste)
  • = ca. 600 g Milch ca. 1600 g Gesamtteig

In die Form

  • Zimtzucker
  • Butterflocken

Alles ca. 15min langsam kneten (auskneten), Teigkonsistenz sollte eher weich, noch formbar (schleifbar) sein. (evtl. 10% Schüttflüssigkeit zurückhalten und später zugeben) TT25°C
30min Teigruhe, dehnen und falten, nach weiteren 30min aufarbeiten:
60g-Stücke abstechen (für den Brandenburger Bauern, der Städter nehme 45g) und zu Kugeln schleifen- wie Brötchen.

Alu-Tray, Einmal-Backformen oder tiefe, feuerfeste Pfanne vorbereiten:
mit Zimtzucker ausstreuen, mit Butterflocken auslegen, die Teigkugeln mit etwas
Abstand einlegen, Zimtzucker und Butter auf die Kugeln bringen
(Schelli: Butterimpfung mit Hilfe des Zeigefingers), ca. 45min gehen lassen, unter
Dampf bei 170°C hell ausbacken.

Schellis Urteil

Der briocheartige, feuchte, duftige Dinkelfeinteig wird quasi in die Zange genommen von den Zimt-Karamell-Butternoten unter und über ihm. Das Rezept eignet sich bestens für Stuten, Zöpfe, Blechkuchen, Rosinenbrötchen…und ist dermaßen stimmig/harmonisch in sich-das kann keine Sünde sein. Nix weglassen! (bis auf den Honig und bei Langzeitführung einen Teil der Hefe): in der gehobenen Küche zeichnet sich ein gutes Rezept (und die Kunst, es zu entwickeln) dadurch aus, dass man ohne Schaden anzurichten nichts mehr wegnehmen kann.

Das gilt für mich selbstverständlich auch in der Backstube! Drum prüfe, aus welchen Händen dein Rezept kommt. Die Backmittelhersteller wollen Backmittel verkaufen. Rezepte aus dieser Richtung sind oft unnötig lang. Das Aromatisieren mit Hilfe geschredderter, verzuckerter Zitronen und Orangen hab’ ich übrigens bei Bernd Siefert, Konditor-Weltmeister, gelernt. Geniale Methode & Universalwerkzeug. Die nicht benötigten Reste halten wochenlang im Zip- Beutel im Kühlschrank.

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Madre di Lugano

hier gibt es ein druckbares .pdf zum Download!

Madre di Lugano ist ein Trockenferment aus konzentrierten Wildhefe- & Sauerteigkulturen. Mit Ihr gelingt eine konstante Qualität von mildem Sauerteig, welcher universal einsetzbar ist und exzellente Backeigenschaften mitbringt – Ob Dinkelbrot, Ciabatta oder Panettone.

Für die Zubereitung von Sauerteig werden 10g Madre di Lugano pro 250g Mehl benötigt.
Dazu einfach 10g Madrepulver in 125g in 38°C bis 40°C warmem Wasser auflösen und mit 250g Weizen- oder Dinkelmehl zu einer homogenen Masse verkneten. Danach das Gefäß abdecken und den Sauerteig bei einer Temperatur von 28°C bis 30°C für 14- 16 Stunden reifen lassen. Dieser Schritt ist sehr wichtig, er dient der Entwicklung der vollen Triebkraft.

Nach der Reifezeit kann man mit der eigenen, triebstarken, typisch italienischen Madre milde, gut verträgliche Weizenbrote wie Pane di Altamura oder Ciabatta und sogar Kuchen backen.

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Michèles geniale Universalbrot-Toolbox

Rezept

hier gibt es das Rezept als .pdf mit Bildern!

Vorabend (Tag 1)

  • Sauerteigansatz
  • 200g T65
  • 200g Lievito Madre
  • 100g Wasser

bei 28-30 Grad stehen lassen (ca 2h: Volumenverdopplung): danach in den Kühlschrank (5°C, 24h)

Tag 2

  • Autolyseteig morgens
  • 800g T65
  • 600g Wasser
  • 2h im Kühlschrank

Hauptteig

  • 300g Lievito Madre, reif
  • 1400g Autolyseteig
  • 22g Salz
  1. langsam mischen,schnell kneten bis zum Fenstertest.
  2. In der geölten Teigwanne direkt einmal dehnen und falten.
  3. 6h Stockgare bei 26-28 Grad
  4. Auf die bemehlte Arbeitsplatte kippen in 2 Teile teilen und nach Belieben rund oder länglich wirken. Im bemehlten Gärkörbchen
  5. 1h 30 min Stückgare bei Raumtemperatur ( kann je nach Raumtemperatur variieren)
  6. Ofen mit Backstahl auf 250 Grad ausreichend lange vorheizen.
  7. Einschneiden, einschießen, Schwaden.
  8. Backen: 10 Minuten bei 250°c, dann 40 Minuten bei 220°c

Verschiedene Techniken des Einarbeitens

Von Anfang an zum Teig geben mit Reduktion der Schütt-Flüssigkeit

  • Gemüsepüree
  • Säfte
  • Kaffee
  • Tee
  • Kartoffelbrei

Kurz vor Knetende zufügen:

  • Saatenquellstück
  • Körnerkochstück
  • Olivenpaste
  • Kräuter

Mit dehnen und falten oder Laminieren einarbeiten

  • Nüsse
  • Früchte
  • Trockenfrüchte
  • Oliven
  • Käse
  • Schafskäse
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Pflegeanleitung – Champagnerroggen- Starter

Um den Champagnerroggen-Sauerteig in gleichbleibend guter Qualität zu bewahren- und damit das entsprechende Brot backen zu können, ist eine regelmäßige Pflege notwendig. Wird die Kultur vernachlässigt, verändern sich ihre Eigenschaften.

Das beginnt beim Futter, den Temperaturen & Reifezeiten und der Häufigkeit der Pflege. Wenn man mit dem Starter bäckerhefefreibacken möchte, sollte er 1x pro Woche nach folgendem Schema aufgefrischt werden: (einstufige Sauerteigreife)

  • 40g Anstellgut/Starter in
  • 200g Wasser lösen und mit
  • 200g Champagnerroggenmehl homogen verrühren.
  • Temperatur der Kultur: 20°C, Reifezeit: 10-15h
  • 40g abnehmen und in einem Schraubglas bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
  • 400g Sauerteig können verbacken werden.

Wird nur aufgefrischt- ohne folgenden Backvorgang- reicht eine deutlich geringere Menge. Man teilt die o.g. Mengenangaben einfach durch 10. Reifezeiten/Temperaturen bleiben gleich.

Der Starter eignet sich sowohl für milde und dennoch aromastarke Mischbrote als auch für schwere, kräftige Vollkornbrote.

Um Milde und Trieb zu unterstützen, ist eine 2-stufige Führung angezeigt. Bei den kräftigen, dunkleren Broten ist eine einstufige Sauerteigführung erste Wahl.

Wer es einfach und dennoch mild-aromatisch haben möchte, greife auf die Monheimer Salzsauer- Führung zurück. Damit bekommt man feinste, volle Brotaromen und einen geringen Säureeintrag- ein ausgewogenes, duftiges Brot.

Führungsschema für einen 2- Stufen-Sauerteig

1. Stufe

  • 10g ASG mit
  • 70g Wasser verschlagen und mit
  • 70g Champagnerroggen verrühren, abdecken.
  • Teigtemperatur: 20°C, Reifezeit: 10-15 Stunden

2. Stufe

  • 150g aus der ersten Stufe mit
  • 150g Wasser (warm) aufschlagen, mit
  • 150g Champagnerroggen homogen verrühren
  • Teigtemperatur: 27°C, Reifezeit: 3 Stunden

Führungsschema für einen Monheimer Salzsauerteig

  • 80g ASG mit
  • 4g Salz,
  • 200g Wasser, warm verschlagen und mit
  • 200g Champagnerroggen homogen verrühren
  • Teigtemperatur: 30°C, fallend auf 22°C, Reifezeit: Lehrbuch: 15 Stunden

Die gelieferte Champagnerroggenkultur ist deutlich aktiver, sie ist schon nach etwa 8h reif. Der fertige Sauerteig ist für bäckerhefefreie Brote am besten sofort, also am Ende der Reifezeit zu verwenden. Das gilt für alle Sauerteige- insbesondere jedoch für die mehrstufigen Verfahren.




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Kurzanleitung Backstahl

Backe mit Pizzastahl / Backstahl Pizza mit tollem Boden in wenigen Minuten

Vorbereitung & Nutzung

Ein Einbrennen ist nicht notwendig!

Aufheizen:am besten auf die max. mögliche Temperatur, ca. 50 Minuten.
Die Pizza ist nach ca. 6-7 Minuten fertig!
Kleingebäck bis zum Baguette funktioniert hervorragend.

Reinigung

Weil es sich um die Edelstahl-Variante handelt, kann der Backstahl beliebig gereinigt werden- ich hatte ihn beispielsweise mehrfach in der Spülmaschine. Scharfe Säuren (Salz- oder Schwefelsäure) lassen ihn rosten. Die sind allerdings im normalen Haushalt nicht zu finden.Mein bevorzugtes Reinígungsmittel ist der Stahlschwamm und etwas Spülmittel. Effektiv & schnell.




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Schellis Dinkel Booklet

Das booklet steht hier auch als .pdf zum Download!

Seit einiger Zeit bin ich auf Dinkelwalz. Um alle Besonderheiten dieses charakterstarken Korns zu erfassen, treffe ich mich mit Bauern, Müllern, Bäckern und Backtechnologen erstenRanges. Um die hieraus gewonnen Informationen nicht im Nirvana versickern zu lassen, entsteht hier bei Bongu eine Dinkel-Kompetenz-Ecke.

Neben den hier aufgeführten Grundlagen, soll hier auch reger Austausch herrschen. Randthemen werden behandelt, allgemeingültige Prinzipien von Experten diskutiert, Erfahrungen geteilt. Liebhaber milder Versäuerungsmethoden, die selbstverständlich auch imWeizen- und Roggenbereich gelten, finden hier – meines Wissens erstmalig – eine frei zugängliche, strukturierte Aufarbeitung der Dinkelbäckerei.

Kurze Warenkunde

Durch die stärkere Wurzelanlage kann der Dinkel Stickstoff besser aufnehmen. Er benötigt keine oder nur eine geringe Stickstoffdüngung und gedeiht so auch auf kargen Böden, bis auf über 1.000 Höhenmeter. Der Dinkel ist ein gesundes Getreide und bedarf nicht so vieler Pestizide. Durch den Schutz der starken Spelzhülle, die das eigentliche Korn ummantelt, erübrigt sich eine Ährenbehandlung. Dinkel hat jedoch deutlich geringere Erträge als Weizen oder Roggen. Die Aufarbeitung ist, aufgrund des Spelzes, dem das Korn vor Umwelteinflüssen schützenden Mantel, aufwändig und mit Tücken versehen. Daher sind in Deutschland nur wenige, echte „Ur-Dinkelsorten” im Anbau. Es gibt aber noch passionierte Bauern in Frankenkorn, Oberkulmer Rotkorn, Schwabenspelz, Schwabenkorn, Bauländer Spelz, Holstenkorn, Ostro, die sich des dunklen Korns annehmen. Der Bauländer Spelz ist die Grundlage für Grünkern. Er wird im nördlichen Baden-Württemberg angebaut und in der Milchreife geerntet. Darauf folgt die Darretrocknung, oft über Buchenholzfeuer, bei der der Dinkelkern zum leicht glasigen und würzig aromatischen Grünkern wird, der beispielsweise, einem Gewürz gleich, zum Aromatisieren von Brot eingesetzt werden kann.

Die in Deutschland angebauten Dinkelsorten sind untereinander genetisch eng verwandt, sodass man nicht auf eine Vielfalt von Merkmalen zurückgreifen kann, um bekannte Dinkelschwächen wie eine geringe Standfestigkeit oder den häufig auftretenden Ährenknick „herauszumendeln”. Aufgrund der nahen Verwandtschaft zum Weichweizen lassen sich die beiden Getreidesorten kreuzen. Durch das Einkreuzen der Sorte Rouquin entstand so ein Weizen im Spelz und Dinkel im Namen. Der in der Regel aus Belgien und Frankreich importierte. Zwitter führt dabei unwissende Endverbraucher in die Irre. Statt eines preisgünstigen Dinkels mit den guten Backeigenschaften des Weizens erhält er hier letztendlich einen Weizen. Insbesondere da die typischen Dinkelmerkmale wie der nussige
Geschmack durch die Kreuzung verloren gehen. Nicht zuletzt dank solcher Experimente legen wir großen Wert darauf, unsere Müller persönlich zu kennen um von der Qualität unseres Dinkels überzeugt sein zu können.

Müllerei

Dinkel wird als Rohdinkel im Spelz eingelagert, was das Korn zwar schützt und chemische Behandlungen überflüssig macht, aber auch das Lagervolumen deutlich erhöht. Vor dem Mahlen wird der Dinkel entspelzt und gereinigt.

Das geschälte Dinkelvollkorn hat eine beachtliche Keimfähigkeit von über 95 % und ist Ausgangsprodukt für alle weiteren Stufen: Flocken, Grütze, Grießen, Vollkornschrote, Vollkorn- und Typenmehlen.

Die gängigsten Mehltypen sind 630, 812 und 1050.

Das klassische, langgeführte Mahlverfahren auf Walzenstühlen bringt dem Müller das beste Mahlergebnis und gute Backqualität. Auf Roggenmühlen, die meist kurz und tief geführt werden, sollte Dinkel nicht gemahlen werden. Selbstmahlende Bäcker erzielen gute Ergebnisse auf klassischen Steinmühlen (ergibt flockige Feinschrote). Ähnlich gute Mahlergebnisse werden auch mit Stahlscheibenmühlen erzielt.

Das Zentrofan-Mühlenprinzip bringt hohe Oxidationseffekte, erhöht aber auch die mechanische Belastung des Stärkekorns. Hierbei werden extrem feine Vollkornmehle mit hoher Wasseraufnahme ermahlen. Die Volumenausbeute der Backwaren ist aber eher bescheiden und durch die Schädigung der Stärkestrukturen kann es zu Klitschstreifen im Bodenbereich der Dinkelbrote kommen. Zentrofanmehle gehören deshalb eher in den Feinbackwarenbereich.

Mehlbehandlung

Um Backsicherheit, Stabilität und Zeit zu gewinnen, wird dem Mehl hin und wieder Ascorbinsäure oder Acerola zugesetzt. Große Mühlen (oft Hersteller von
Dinkelfertigmischungen) versuchen durch Ascorbinsäure, dem Dinkel ein weizenähnliches Backverhalten anzuerziehen. Ohne dieses Backhilfsmittel müssen die Dinkelteige schonender geknetet, lange geführt und zwischendurch aufgezogen werden. Das ist zwar mit einem nennenswerten Mehraufwand verbunden, die lange Teigführung ist es aber, die die gute Verträglichkeit des Dinkels unterstützt und neben der Geschmacksgewinnung auch die Phytinwerte reduziert. Um backtechnisch beste Vollkornmehle zu erhalten, sollten die Korn- Randschichten eher grob belassen werden. Wenn die Aleuronschicht fein vermahlen wird,
können Kleber- und Stärkebeschaffenheit in Mitleidenschaft gezogen werden. So hat helles Dinkelmehl dann beste Backeigenschaften, wenn Kernmehl (Endosperm) zugemischt wird. Deshalb schöpft ein Qualitätsmüller die Dinkel-Mehlausbeute nie voll aus. Auch die Lagerung des Mehls nach dem mahlen erhöht die Wasseraufnahme und begünstigt die Lockerung der Krume.

Der Dinkelbäcker – Besonderheiten in der Dinkelverarbeitung

Die Hilfsmittel, die der moderne Bäcker (nicht zwangsläufig ein Qualitätsbegriff) einsetzt, sparen nicht nur Zeit, sondern auch Qualifikation ein: In der Backstube muss der Teigmacher nicht mehr den exakten Ausknetpunkt beurteilen können, der Ofenführer nicht mehr den Reifegrad des Gebäcks. Durch den Zusatz von Backhilfsstoffen verlässt letztendlich immer ein verkäufliches Produkt den Ofen. Glücklicherweise hat das zunehmende Interesse am Dinkel hier und da eine Rückbesinnung auf die eigentlichen Qualifikationen des Bäckerhandwerks zur Folge. Denn es gehört durchaus handwerkliches Können dazu, aus Mehl, Wasser, Salz und evtl. etwas Hefe ein geschmacklich ausgezeichnetes Brot herzustellen.

Temperaturen bei der Gare

Bei hefegetriebenen Dinkelgebäcken sollte mit nicht mehr als 25°C Teigtemperatur gearbeitet werden (die Teigtemperatur ist nicht gleichbedeutend mit der Raumtemperatur). Deutlich niedrigere Temperaturen verzögern die Teigentwicklung zu sehr, deutlich höhere begünstigen die schnelle Austrocknung und das Altbackenwerden.

Kneten

Dinkelteige erfordern Geduld und Zuwendung, belohnen einen aber mit einem besonderen Geschmack. Sie sind außerordentlich empfindlich gegen Überkneten, weshalb man hier mit viel Gefühl herangehen sollte. Die Puristen unter den Homebaking Experten mischen den Teig nur kurz und ziehen ihn dann immer wieder auf (Dehnen und Falten). Hat man den kritischen Punkt einmal überschritten, verliert der Teig seinen Stand, fließt auseinander und das Formen des Brotes nicht mehr möglich. Eventuell kann man sich dann mit einer anständigen Foccacia noch aus der Affäre ziehen. Überknetete Teige können eventuell durch eine Lagerung an kühlen Orten und regelmäßiges Dehnen und Falten gerettet werden.

Hier ist der Begriff der Quellknetung der Schlüssel zum Erfolg. Bringt man Wasser und Mehl zusammen, beginnt das Mehl zu quellen, Wasser einzulagern. Das wird durch langsames Kneten unterstützt. Versucht man mit hoher Energie und großer Geschwindigkeit, diesen Prozess abzukürzen, werden Teigstrukturen von vorn herein geschädigt und der empfindliche Dinkelteigling lässt sich nicht mehr zu Brot formen. Die Dauer des Knetvorgangs ist unmittelbar abhängig von der Teigfestigkeit/Teigausbeute. Bevor man also bei sehr weichen Teigen die Maschine endlos laufen lässt, bietet es sich an, 10 bis 15 % des Schüttwassers zurückzuhalten und erst zuzugeben, wenn der Teig fast ausgeknetet ist. Der Fenstertest bietet sich an, um den Knetprozess zu beurteilen – dehnt man ein Stück Teig, sollte eine möglichst stabile, gleichmäßig dünne Membran entstehen. Die optimale Ausknetung der Teige ändert sich aber mit dem Alter des Mehls. Daher sollte man beim Kneten immer dabeibleiben und beobachten. Der optimal geknetete Dinkelteig verhält sich ähnlich wie Weizenteige: er löst sich vom Kesselrand, bekommt eine glatte, etwas hellere Oberfläche und zieht kleinere Blasen.

Backmittel

Um die Vorzüge des Dinkelbackwerks zu erhalten, sollten möglichst keine weizenhaltigen Produkte im Backmittel enthalten sein – dies gilt nicht nur, aber insbesondere natürlich fürWeizenallergiker. Weder Weizenmehl als Füllstoff, noch Weizenmalzmehl und Weizengluten sind geeignete Zugaben. Gerstenmalzmehl oder -extrakt, etwas Dextrose, Acerola oder Ascorbin und eventuell gentechnikfreie Enzyme sind vorzuziehen.


Einsatz von Fetten

Eine Zugabe von 1 bis 2 % Fett macht die Teige wolliger, feinporiger und bringt auch etwas Volumen in die Gebäcke. Am besten eigenen sich hier feste, ungehärtete Palmfette.

Versäuerung und Fermentation

Die Qualität von Dinkelmehl- oder -vollkornbrot und -brötchen wird durch den Einsatz von Dinkelsauerteig oder -fermentteig verbessert. Die Versäuerung sorgt für einen aromatischeren, runderen Geschmack, bessere Bekömmlichkeit und Frischhaltung, natürlichen Schutz gegen Fadenzieher, besseres Volumen und bessere Schnittfähigkeit. Wer nicht zwingend auf 100 % Dinkelanteil wert legt, kann bis zu 10 % vom Gesamtmehl Roggenmehl vermälzen. Das sorgt für eine harmonische Süße und etwas mehr Feuchtigkeit im Brot. Der Königsweg jedoch ist die Versäuerung oder Fermentierung von Dinkelvollkorn- bzw. -typenmehl. Die Versäuerungsmenge sollte ca. 10 %, höchstens jedoch 20 % vom Gesamtmehl betragen. Solche 100%igen Dinkelbrote mit natürlicher Versäuerung bzw. Fermentierung lassen die feinen Dinkelaromen am besten zutage kommen. Eine einstufige Versäuerung, kombiniert mit 1 % Backhefezusatz, macht das Backen für weniger Geübte deutlich sicherer. Bei milder Versäuerung wird neben der Aromakomponente durch natürliche Hefen auch Milchsäure gebildet. Je nach Führungsart kann manchmal ganz auf zusätzlich Backhefe verzichtet werden. Aber auch eine kombinierte Führung mit geringer Menge an zugesetzter Backhefe führt zu guten Backergebnissen.


Dinkelvorteig

Dinkelvorteige (TA 160) mit 2 % Salz und bis zu 0,5 % Hefe auf Mehl, über Nacht geführt und gekühlt haben sich für die Aromaabrundung und Teigstabilisierung gut bewährt. Für die Frischhaltung des Dinkelbrotes leisten sie aber keinen nennenswerten Beitrag.


Quell- und Brühstück

Je nach gewünschtem Charakter des herzustellenden Dinkelgebäcks, können bis zu 30 % des gesamten Vollkornmehles, Schrotes oder Flocken als Brüh- oder Quellstück eingesetzt werden. Brüh- oder Quellstücke sollten im Verhältnis 1:1 Getreide zu Wasser und eventuell 2 % Salz auf Getreideanteil angesetzt werden. Beim Brühen mit ca. 70°C heißem Wasser reichen 2 bis 3 Stunden Quellzeit. Das kalte oder mit warmem Wasser (ca. 30°C) angesetzte Quellstück sollte gut 12 Stunden und mehr ausquellen. Der Zusatz von Salz kann eine Fremdgärung verhindern. Beim Frischhalteeffekt sind Brüh- gegenüber Quellstücken im Vorteil.


Kochstück

Zur Wasseranreicherung des Dinkelteigs bietet sich das Dinkelkochstück an. Hierfür werden bis zu ca. 5 % vom Gesamtdinkelmehl im Verhältnis 1:4 mit Wasser und 2 % Salz auf Mehlanteil zu einem Pudding gekocht. Das Kochstück kann in der Kühlung für mehrere Tage auf Vorrat gelagert werden. Die Zugabemenge von Dinkelpudding muss aber genau auf die Dinkelqualität abgestimmt sein und erfordert entsprechend etwas Übung. Die große Menge an dem darin gebundenen Wasser muss auch beim Backprozess verkleistert werden können. Wird das Brot zu feucht, wird die Krume zu dicht, die Schnittfestigkeit leidet und die Brote neigen auch schneller zur Schimmelbildung.

Kochdinkel

Für grobkernige Dinkelschrotbrote mit hoher Saftigkeit können auch ganze Dinkelkörner mit Wasser, im Verhältnis 1:3, mit 2 % Salz auf Kornanteil, gekocht werden. Das Garverfahren ist vergleichbar mit dem Garen von Reis. In einem hitzefesten Gefäß mit Deckel können die eingeweichten Dinkelkerne mit der Restwärme des Backofens ab einer Restwärme von ca. 180°C für mehrere Stunden im Ofen gegart werden. Die gekochten, erkalteten Dinkelkörner ersetzen bis zu 30 % vom Gesamtschrot- oder Vollkornmehlanteil. Dinkelsprossen einen ähnlichen Effekt erzielt man auch mit gekeimten, ganzen Dinkelkörnern. Diese sind gekühlt und vakuumverpackt im Handel erhältlich. Durch den Keimvorgang vervielfacht sich der Vitamingehalt im Getreide. Die Körner schmecken angenehm malzig-süß bis nussig und verleihen dem Brot eine kernige Struktur. Durch die bei diesem Vorgang aktivierten Enzyme (Proteasen) können im Teig Glutenstrukturen abgebaut werden. Das vermeidet man, indem die Sprossen nicht gequetscht oder gemahlen, also möglichst im Ganzen verarbeitet werden. Solche Dinkelsprossenbrote erfreuen sich nicht umsonst großer Beliebtheit.


Pflanzenfasern als Ballaststoffe und Frischhalter

Wer sich nicht so viel Zeit für quellen, kochen und brühen nehmen kann oder will, kann ähnliche Frischhalteeffekte auch durch den Zusatz von Flohsamenmischungen erreichen. Diese natürlichen Nahrungsfasern sind Lebensmittel und kein Zusatzstoff und absolut geschmacksneutral. Ein weiterer wichtiger Vorteil gegenüber den Koch- und Brühstücken ist, dass sämtliches Gluten als Strukturbaustoff erhalten bleibt. So bekommt man insgesamt eine deutlich höhere Menge an Wasser gebunden. Der Zusatz von 0,5 bis 5 % Flohsamenmischung ermöglicht die variable Einstellung der Teigausbeute von 180 bis 200 – je nach Dinkelqualität. So hergestellte Dinkelbrote haben eine hohe Frischhaltung und sind nebenbei noch ballaststoffreicher. Wichtig ist aber auch hier, nicht mehr Wasser im Teig zu binden, als beim späteren Backprozess verkleistert werden kann.


Anreicherung mit Zucker und Dextrose

Verschiedene große Hersteller von Dinkelbackmischungen geben Zucker und Dextrose in Mengen in ihre Fertigmischungen, die meinem Verständnis von gutem Brot zuwiderlaufen. Durch diese süß/sauer Note wird versucht, eine größere Geschmacksakzeptanz vor allem bei Kindern zu erreichen. Zucker ist jedoch ein Säurebild und zerstört gerade das, was den guten Dinkel ausmacht – seine gute basische Eigenschaft. Die gute Verträglichkeit von Dinkel wird auf diese Weise konterkariert. Mit einer kleinen Honigzugabe bekommt man natürliche Enzyme, Inhibine und eine leichte emulgierende Wirkung ins Brot. Zudem entsteht ein deutlich harmonischeres, komplexeres Aroma. Auch Rübensirup eignet sich, wobei ein Teil durch die Hefe vergoren wird. Zuckermengen jenseits von 5 bis 7 % haben in einem guten Dinkelvollkornbrot nichts verloren.


Salzzugabe

Die hohen Teigausbeuten bei Dinkelseelen, Knauzen und genetzten Broten, aber auch die weichen Vollkornteige, erfordern eine etwas höhere Salzzugabe, sonst entsteht schnell ein zu fader Geschmack. Der Kochsalzgehalt auf Getreideprodukte liegt dann eher bei 2,2 bis 2,5 %.

Fazit

Dinkel unterscheidet sich in vielen Punkten vom Weizen. So nimmt Dinkelmehl gegenüber Weizenmehl bei gleicher Teigfestigkeit deutlich weniger Wasser auf. Dies ist unter anderem der etwas anderen Zusammensetzung von Gliadin und Glutenin, den Glutenproteinen, geschuldet. Bei vergleichbarer Teigführung neigt Dinkel daher immer schneller zum Trockenbacken.

Mit den vorangegangenen Ausführungen habe ich mich bemüht, Maßnahmen vorzustellen, die dem entgegenwirken können. Eine „Krücke” allein, beispielsweise „nur“ ein Vorteig oder „nur“ ein Quellstück reichen in der Regel nicht, dieses Manko gänzlich auszugleichen. Zur optimalen Qualität führt immer eine Kombination sinnvoller Maßnahmen, wie eine milde Dinkelversäuerung mit zugesetztem Quellstück oder eine Dinkelversäuerung in Kombination mit einer passenden Menge eines Kochstückes. Je häufiger ich Pflanzenfasern in diesem Bereich einsetze, desto mehr überzeugt mich diese Methode. Ob es die Flohsamen mit ihren günstigen darmregulierenden Eigenschaften, Kartoffeln roh gekocht und gerieben oder andere Stabilisatoren – auf diesem Weg bleibt das komplette Gluten erhalten und sorgt für gern gesehene Stabilität. Bei Gebäckstücken wie Seelen, Knauzenwecken oder genetzten Broten, die traditionell mit Dinkel hergestellt wurden, erledigt sich das Thema Wasseraufnahme von selbst. Diese Teige werden extrem weich und sehr lange, teilweise über Nacht geführt. Solche Teigführungen erfordern Handarbeit, da gibt es keine Abkürzungen. Geschmacklich ist für mich der Dinkel hervorragend mit Roggen zu kombinieren. Beide Getreidesorten gewinnen durch diese Kombination, mehr als durch Kombinationen mit anderen Partnern.

Auch helle Dinkel-Hefefeinteige ziehe ich geschmacklich inzwischen Feinteigen aus einfachem Weizenmehl vor. Sowohl für Zöpfe und Rosinenstuten als auch Blechkuchen werden mit dem 630er Urdinkel grandios. Alles in allem ist der Dinkel zwar ein etwas arbeitsintensiverer, geschmacklich dafür aber umso überzeugender Geselle.

Das booklet steht hier auch als .pdf zum Download!

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Dinkel-Vollkornbaguette

Didis Rezept für Dinkel-Vollkornbaguettes

für ein Teiggewicht von 1755g / 5 Stk zu je 350g Teigeinlage
von Didi – www.homebaking.at

Kochstück

  • 120g Wasser
  • 30g Dinkelvollkornmehl

Wasser und Mehl im kalten Wasser verrühren und unter ständigen rühren aufkochen lassen. Anschließend kurz abkühlen lassen und abgedeckt im Kühlschrank bis zur Weiterverarbeitung aufbewahren.

Dinkelvollkornpoolish

  • 250g Dinkelvollkornmehl
  • 250g Wasser (kalt)
  • 1g Hefe

Die Hefe im kalten Wasser aufschlämmen und anschließend mit dem Dinkelvollkornmehl ordentlich verrühren. Zugedeckt 15 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Hauptteig

  • 720g Dinkelvollkornmehl
  • 500g Poolish
  • 150g Kochstück
  • 330g Wasser (15°C)

Alle Zutaten im Kneter kurz verrühren und 15-20 Minuten quellen lassen. Sollte der Teig nach der Autolyse etwas fest erscheinen, kann/sollte noch etwas Wasser nachgeschüttet werden.

  • 20g Honig
  • 25g Salz
  • 10g Hefe

Herstellung

Nach der Autolyse Salz, Honig und Hefe hinzugeben und so lange am langsamen Gang mischen bis sich dieser schön vom Kesselrand löst. Dies wird etwas je nach Kneter 6-8 Minuten dauern. Anschließend 1/2 Minuten am schnellen Gang laufen lassen (das bringt Stabilität ins Klebergerüst)! Danach den Teig in eine geölte Wanne geben und zugedeckt 30- 40 Minuten reifen lassen. Nach der Teigreife den Teig in die gewünschte Größe portionieren und locker zu runden Teigkugeln schleifen / formen. Zugedeckt weitere 30 Minuten entspannen lassen. Danach werden die Teigstücke zu länglichen Baguette geformt und mit dem Schluss nach unten in ein Leinentuch eingelegt. Die geformten Teiglinge können nun nach Wunsch auf die kalte Gare (4°C) oder bei Raumtemperatur reifen.

Wenn die Dinkelbaguette bei Raumtemperatur reifen, dann sollten diese nach etwa 40 Minuten geschnitten und mit kräftigen Schwaden in den Ofen geschoben werden. Gebacken werden die Dinkelstangen bei 250°C fallend 240°C / ca. 20-25 Minuten.

Tipp: Die Dinkel-Vollkorn-Baguette können auch nach dem Formen mit Wasser bestrichen und in ausgesiebte Dinkelschrot gewälzt werden – das Ergebnis ist ein schön rustikales Baguette




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my first mipano

Ein ganz einfaches Anfängerbrot mit einem Poolish für Einsteiger
Portionen: 1 Brot mit ca 850 g – Rezept von Sandra Werner

Zutaten

Poolish

  • 100 g Wasser
  • 100 g Weizenmehl T65
  • 0,5 g frische Hefe

Hauptteig

  • 400 g T65 Baguettemehl (wer mag, kann gerne 50 g durch Champagnerroggenmehl ersetzen)
  • 150 g Wasser
  • 100 g Buttermilch
  • 5 g Hefe
  • 11 g Salz

Anleitungen

Poolish

Für den Poolish die Hefe im kühlen Wasser auflösen und das Mehl einrühren, bis keine Mehlnester mehr vorhanden sind
Zugedeckt 10 bis 16 Stunden stehen lassen bei Raumtemperatur

Hauptteig

Alle Zutaten bis auf das Salz gut vermischen, am Anfang ca 30 ml Wasser erst einmal zurück behalten
Nach ca 5 Minuten Knetzeit das Salz und die zurück behaltene Menge Wasser zugeben
Bis zum guten Fenstertest auskneten

Stockgare

Insgesamt ca. 2 bis 3 Stunden Stockgare, nach 30 Minuten kann der Teig einmal gedehnt und gefaltet werden, dann den Teig rund formen

Stückgare

Den Teigling im Gärkörbchen zugedeckt noch 45 bis 75 Minuten stehen lassen bei Raumtemperatur

Ein ganz einfaches Anfängerbrot mit einem Poolish für Einsteiger
Portionen: 1 Brot mit ca 850 g – Rezept von Sandra Werner

Zutaten

Poolish

  • 100 g Wasser
  • 100 g Weizenmehl T65
  • 0,5 g frische Hefe

Hauptteig

  • 400 g T65 Baguettemehl (wer mag, kann gerne 50 g durch Champagnerroggenmehl ersetzen)
  • 150 g Wasser
  • 100 g Buttermilch
  • 5 g Hefe
  • 11 g Salz

Anleitungen

Poolish

Für den Poolish die Hefe im kühlen Wasser auflösen und das Mehl einrühren, bis keine Mehlnester mehr vorhanden sind
Zugedeckt 10 bis 16 Stunden stehen lassen bei Raumtemperatur

Hauptteig

Alle Zutaten bis auf das Salz gut vermischen, am Anfang ca 30 ml Wasser erst einmal zurück behalten
Nach ca 5 Minuten Knetzeit das Salz und die zurück behaltene Menge Wasser zugeben
Bis zum guten Fenstertest auskneten

Stockgare

Insgesamt ca. 2 bis 3 Stunden Stockgare, nach 30 Minuten kann der Teig einmal gedehnt und gefaltet werden, dann den Teig rund formen

Stückgare

Den Teigling im Gärkörbchen zugedeckt noch 45 bis 75 Minuten stehen lassen bei Raumtemperatur

Backen

Bei 240 Grad Celcius mit kräftigem Schwaden 10 Minuten backen, danach den Ofen auf 210°C zurück schalten und weitere 40 bis 50 Minuten backen.

Anmerkungen

Kompetente Onlinehilfe gibt’s in der Facebookgruppe mipano, ein Video zum Rezept findet sich auf dem YouTube-Kanal bongufeinkost.