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Original apulische Taralli

Taralli

Das herzhafte süditalienische Knabbergebäck mit Charakter & Suchtpotenzial

An italienischen Genüssen verblüfft die Einfachheit- versucht man sie zuhause nachzubauen, scheitert man oft grandios, weil die Qualität der Zutaten maßgeblich die Produktqualität bestimmt. So bekommt man immer wieder frustriert aufgezeigt, dass man in Deutschland lebt. Doch Rettung naht – Alexandra hat für dieses Rezept alle Varianten durchdekliniert.

Dabei traten unsere Mehle gegen die original apulischen an, wie auch die verschiedensten Weine und sogar 6 unterschiedliche Fenchelsamen renommierter Anbieter. Beliebigkeit schreibt man anders. Das Konzentrat dieses mehrjährigen Kampfes um die letzte Weisheit ist hier niedergeschrieben. 

Zu welcher Gelegenheit? Geniales Mitbringsel, fein zum Wein, zum Apero, ersetzt jede andere Knabberei. Eleganter als Grissini.

Rezept

Zutaten

Zubereitung

Fenchel in einem Mörser anstoßen. Mehl, Wein, Olivenöl, Salz und Fenchel zu einem glatten Teig kneten, dann 60 Minuten ruhen lassen.

Formen

Teigstücke von je ca. 10g abstechen, ca. 10cm lange Stränge rollen, Kringel bilden. Etwas andrücken, damit der Kringel nicht aufgeht.

10g Stück portionieren, ausrollen, zu kringeln Formen und blanchieren

Blanchieren

Einen weiten Topf mit Wasser zum Kochen bringen, Hitze reduzieren.
Die Taralli portionsweise ins heiße Wasser geben. Das Wasser sollte dabei nicht kochen.
Sobald die Teigkringel aufschwimmen, mit einer Schaumkelle herausnehmen und auf einem sauberen Geschirrtuch abtropfen lassen.

Backen

Den Backofen auf 180 °C Umluft vorheizen. 35–40 Minuten langsam goldbraun ausbacken.
Danach abkühlen lassen und luftdicht verpackt aufbewahren.

Mit Wein genießen!

Schellis Urteil

Diese lange Versuchsstrecke hat einige Vorurteile offengelegt. Wir haben nicht für möglich gehalten, welchen Einfluss selbst der Fenchel in diesem Rezept auf die Güte des Produkts hat. Der Wein darf nicht zu viel Säure mitbringen- Riesling und Sauvignon blanc haben nicht funktioniert. Das Mehl bringt neben dem Geschmack auch Textur, Mundgefühl mit ein. Ein weiches Mehl (W-Wert unter 200) verwehrte den richtigen Biss, das Produkt wurde zu mürbe. Die oft diskutierte, langwierige Trocknung nach dem Blanchieren ist nicht notwendig, es geht um einen schonenden, langsamen Backprozess, der das Gebäck vollständig austrocknen lässt. Unser Oliven-Öl bringt eine passende grüne Note mit, die sehr gut mit Wein und Fenchel harmoniert. 

Madre-Zugabe: Nicht notwendig bis nicht erwünscht. Bei den ausgeklügelten italienischen Rezepten gilt: weniger ist mehr. Es handelt sich nicht um eine bei uns Deutschen sehr beliebte Variante der Resteverwertung, sondern um eine ausgefeilte Delikatesse. Im besten Fall bleibt die Madre neutral zurück, die Gefahr, dass Fehltöne durchscheinen, ist leicht zu umgehen, indem man diese Zutat einfach weglässt!

Auf unseren Touren durch Süditalien haben wir unzählige Taralli-Muster eingesammelt und verkostet. In Bari gibt es in der Altstadt einen Bezirk, in dem die Nonne Orecchiette formen. Dort fanden wir den Stand mit den besten käuflichen Taralli, die uns über den Weg gelaufen sind. Verglichen mit dem vorgeschlagenen Rezept, brillieren unsere. Bin ich froh.

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Exzellenzinitiative für gute Brötchen

Weil das Thema so wichtig ist: Begleitend findet sich Material auf Youtube, das Rezept wird Bestellungen beigelegt und wir schulen Euch online mit Tipps und Tricks für grandiose Brötchen-Qualitäten.

Das erste große Wunschgebäck eines Hobbybäckers ist das Brötchen- in einer anständigen Qualität. Um diese aufgeblasenen, mit Glück nach nichts schmeckenden gekauften Atomgranaten zu ersetzen – Am besten backmittelfrei.

Gefühlt hat es ein halbes Bäckerleben gedauert, um alle Komponenten für wirklich gute, handwerkliche Brötchen zusammen zu bekommen. Maßstab sind für mich die weit über die Stadt bekannten Brötchen der Bäckerei “Rüschenpöhler” aus Wiedenbrück. Zugegeben, das ist rund 50 Jahre her, jedoch hat sich mir der Geschmack, das Aroma und das Mundgefühl genau dieser Brötchen eingebrannt: Eine dünne, knusprige, Kruste mit goldenem Farbspiel, der Ausbund oben an der Kante dunkel & rösch, die Längsseiten dort, wo sich die Teiglinge küssen, hell, etwas ledrig,  die Krume ist voluminös und offenporig, leicht wild, die Konsistenz schwer zu beschreiben und auch im Freundeskreis hat sich kein Begriff gefunden.
Der große Meister Markus Paschel aus Dresden nennt sie “knietschig”, ein Zustand zwischen wattig und ballig. Zu finden auch in manchem Artisan-Baguette aus Paris. Diese Parameter sind nur in einem Zusammenspiel von Mehl, TA, teilaktivem Malz, TT und definierter Zeit zu erlangen. Die Enzymaktivitäten des Mehls und des Malzes müssen aufeinander abgestimmt sein, um diese Textur zu treffen. Wir verwenden ein teilaktives, helles Backmalz ohne Zusatzstoffe, das eine Mälzerei nach unseren Vorstellungen herstellt.
Wird an einer Schraube gedreht, verschiebt sich die Harmonie- z.B. wenn jemand der Meinung ist, das Rezept funktionierte auch mit weniger Hefe: natürlich, aber damit verändert sich auch die Krumenkonsistenz, das Aroma -sowohl der Kruste wie auch der Krume und es ist ein entschieden anderes Rezept.

Rezept: Altdeutsche Semmeln

  • 1000g Tipo 0 Orange
  • 550-600g Wasser
  • 20g Hefe
  • 22g Salz
  • 20g Butter
  • 20g Malz teilaktiv (Brötchenmalz)

Vorteig

1g Hefe in 90g Wasser homogen auflösen, mit 150g Tipo 0 Orange mischen. TT: 20°C, RZ: 12 Stunden.

Hauptteig

Alle Zutaten incl. Vorteig gut auskneten, TT 24°C, Ballengare: 60 Minuten.

Teiglinge von 80-90g abstechen, locker, ohne Druck rundschleifen, abdecken. RZ: Volumenzunahme ca. 30%.

Formen

Tipp: wer noch nicht so geübt ist im Rundschleifen, kann die Teiglinge auch mit der schönen Seite auf der bemehlten Arbeitsfläche an den Seiten auseinanderziehen und die Enden übereinanderschlagen, sodass der Teigling eine Straffung erfährt.

Tief einschneiden, mit hellem Roggenmehl (z.B. Rudolph) bestäuben und den Schnitt schließen. Umgedreht (auf dem Schnitt liegend) nochmal ca. 30 Minuten reifen lassen. Nach Bedarf mit der Blumenspritze benetzen, um Glanz auf die Oberfläche zu bringen. Mit dem Schnitt nach oben backen.

Backen

Bei 235°C einschießen, schwaden und in ca. 18 Minuten fertig backen.

Schellis Urteil

Allein für diese Brötchen lohnt es sich, in die Hobbybäckerei einzusteigen. Sie sind einfach grandios in Geschmack, Aussehen, Mundgefühl. Sie sind der Einstieg in unsere Brötchenschule- Alexandra hat diesen Teil der Meisterprüfung mit Auszeichnung absolviert und möchte das Wissen weitergeben.
Alles andere, was ich vorher an (deutschem) Kleingebäck zusammengebracht habe, war den Namen nicht wert. Backmittel -auch Acerola oder Ascorbinsäure- sind verpönt und verderben/vereinheitlichen den Geschmack. Das Backwerk fühlt sich an, als würde es immer mehr im Mund. Das Tipo 0 Orange hat sich als Held der Semmel bewiesen. Es bewegte sich lange Zeit unverdient unter dem Radar.

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Buttertoast: Großartig!

Für ca. 1800g Teig oder 1650g BrotOben als Weck unten im Kasten!

Toastbrot ist das mit Abstand beliebteste Brot in Deutschland – Also packen wir Knowhow und gute Zutaten zusammen und machen es hinreißend gut.

Buttertoast als Weck
  • 120g Dario
  • 10g Frischhefe 
  • 50g Wasser, handwarm homogen verrühren
  • 350g Vollmilch
  • 250g Wasser 
  • 1000g Vittoria, alles 2 Minuten langsam mischen, 15 Minuten fermentolysieren
  • dann Teig fast auskneten,
  • 22g Salz
  • 15g Zucker oder Honig
  • 50g Butter
  • 150g Wasser nach und nach dazu
  • kneten, bis ein glatter Teig entstanden ist.

Bei TT: 22°C, fermentieren lassen, bis sich das Teigvolumen knapp verdoppelt hat – Idealerweise zwischen 6 und 7 Stunden, um Aroma auszubilden.
Den Teig halbieren, sachte auf Spannung Kugeln formen, in den geölten Backrahmen (L) oder eine beliebige Toastbrotform einlegen. Eventuell die Seiten von den Teiglingen einölen, um sie nach dem Backen auseinanderbrechen zu können, dann weitere 30 Minuten gehen lassen.

Wer im Kasten bäckt, kann geölte Innenseiten nach dem backen leicht trennen!

Bei 180°C Umluft  oder 200°C stehender Hitze ca. 100 Minuten backen, bis die Kerntemperatur von 97°C erreicht ist. Wenn das Toastbrot beim Backen zu dunkel wird, mit Alufolie abdecken.

Buttertoast im Kasten – Links vor, rechts nach dem Backen!

Schellis Urteil

Für das Brot feiern Dich die Kinder! Wenn es als Belohnung versprochen wird, machen sie alles für Dich.

Mild, jedoch nie langweilig wie das gekaufte, Dario schenkt Charakter. Man will nicht aufhören zu essen. Kann als Zwitter zu allem gereicht werden und geht dabei nicht unter, im Gegenteil- man isst automatisch mehr Brot und fühlt sich wohl dabei.

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Ein Alltagsbrot, das aufwühlt!

80/20er Roggenmischbrot mit zwei unbekannten, aber wesentlichen Tricks für einen Genuss der sich einbrennt. Roggen ist stark unterbewertet. Gegen diesen Trend zeigen wir hier, wie ein köstliches, wohlsättigendes Roggenmischbrot entsteht.

Am Roggen wurde im Laufe der Jahrzehnte viel Missbrauch getrieben- dementsprechend gering wird mittlerweile sein Wert geschätzt. Dabei ist es ein echtes Feinkost-Getreide, wenn es sachkundig behandelt wird. Minimal-Standard ist ein guter, aromatischer Roggensauerteig. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein Roggensauer-getriebenes Roggen(misch)brot deutlich komplexer und harmonischer schmeckt, als ein mit Weizensauer-getriebenes. Für die Vergleichbarkeit gehen wir von sorgfältig gepflegten Kulturen aus.

Der Verzicht auf Bäckerhefe wirkt sich vor allem ab Tag 2 nach dem Backen aus. Der durch die Brotreife (Tag 2 bis Tag 9) entstehende Wohlgeschmack entwickelt sich ohne Hefezusatz deutlicher, charakterstärker. Diese Brotreife wird bei Geschmackstests regelmäßig unterschlagen.

Erinnerungen an die Kindheit, Jugend lassen mich das Holzrahmenbrot bevorzugen, auch meine ich, dass der Geschmack durch die längere Backzeit noch einmal profitiert.

Rezept 80/20 Roggenmischbrot

Sauerteig

Roggenkochstück

  • 50g Champagnerroggenvollkornmehl
  • 150g Wasser

Zusammen klümpchenfrei aufkochen, ausquellen, abgedeckt auskühlen lassen

Hauptteig

Homogen vermischen, Teigtemperatur 20°C. Roggenlastige Teige werden nur gemischt, bis sie klümpchenfrei sind. Ein Auskneten ist nicht möglich.

RZ (Kesselgare) 60 Minuten, schonend aufarbeiten, anschließend ca. 60min im Gärkorb oder Holzrahmen reifen lassen. Wir teilen die Reifezeiten für eine offenere, wildere Porung.

Das freigeschobene Brot bietet mehr Kruste, deshalb auch mehr Röstaromen. Es ist die in Deutschland üblichere Form. Das Holzrahmenbrot verträgt etwas mehr Wasser im Teig für eine feuchtere Krume. Dabei ist es ein schmaler Grad zum Klitsch.

Dann bei 250°C anbacken und bei 200°C auf Kerntemperatur 98°C ausbacken, evtl. nach ca. 15 Minuten abdecken (Holzrahmenbrot).

Schellis Urteil

Das Mehl macht den Unterschied. Frisch vermahlener Champagnerroggen gibt dem Brot den letzten Schliff und mehr Komplexität. Es mutet feuchter an, die Krume duftet leicht nach Waldhonig. Allein dieses Brot mit Butter und Salz. Der zweite Punkt ist die lange Reifezeit sowohl von Sauerteig als auch des Hauptteiges. Dazu lässt man den Sauerteig recht fest (TA 173 bei einem hohen Vollkornanteil) und kühl (20°C) reifen und gibt auch dem Teigling die Ruhe bei 20°C. Auf diese Weise entsteht ein süchtig machendes Brot.

Unglaublich, wie gut diese Nahrung dem Körper tut: Man fühlt sich rundum wohl nach dem Genuss und bleibt lange satt durch die vielen Ballaststoffe.

Das fertig gebackene Brot reift- es schmeckt jeden Tag ein bisschen anders- und jeden Tag ein bisschen besser. Diese Reife wird bei gutem Fleisch oder Käse beschrieben. Auch gutem Roggen(misch)Brot wohnt sie inne. Merkwürdigerweise wurde es in der Testphase im Hotel am liebsten morgens beim Frühstück verzehrt. Vielleicht ahnend, dass es mit einer lang anhaltenden, wohligen Sätte belohnt.

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Vollkornbrot aus dem Backrahmen: So geht’s

Ein gesundes,  lange sättigendes und wohlschmeckendes Alltagsbrot. Einfach & genial.

Vollkorn im Holzbackrahmen gebacken bedeutet einfache Zubereitung und doppelte Frischhaltung: Vollkornmehl kann wesentlich mehr Wasser aufnehmen als ein Typenmehl, zudem hält der Kasten auch sehr weiche Teige in Form.
Zu viel Wasser wird durch Klitschstreifen bestraft. Die längere Backzeit (Faktor 1,5) wird mit einem deutlich tieferen Brotaroma belohnt. Die Krume wird aromatischer, das Kruste-Krume-Verhältnis verschiebt sich zugunsten mehr Krume, die Scheibenform wird transportfreundlicher.

Für eine sichere Reife ist eine gute Sauerteigqualität unabdingbar. Zusätzliche Hefe im Rezept kann korrigieren- diese Kombination kommt jedoch niemals an die Pracht eines hochwertigen, reinen Sauerteigbrotes heran.
Sauerteigfehler führen -je länger die Fermentationszeiten- zu einem zunehmend unbefriedigenden Ergebnis. 

Wie funktioniert die Säuresteuerung im Brot?

Der herkömmliche Weg, die Säure im Brot zu dosieren, geht über einen ausgesäuerten, sogenannten “Vollsauer” plus Hefe. Die Menge des eingebrachten Vollsauers entscheidet über den Säuregrad im Brot, die Hefe verantwortet das Volumen. Reduziert man den Hefeanteil, wird der Sauerteig relativ stärker, sein Charakter kommt mehr zum Vorschein. Der Teig säuert stärker nach. Immer schmeckt man eine gepflegte Sauerteigkultur positiv heraus.

Wenn man ohne Bäckerhefe auskommen und dennoch eine Punktlandung in der Säureanmutung im eigenen Brot erzielen möchte, müssen 2 Dinge passen:

  • die Sauerteigkultur
  • das Wissen um die richtige Handhabe

Funktioniert die Kultur nicht richtig, ist das Projekt zum Scheitern verurteilt. Weiss man eine exzellente Kultur im Kühlschrank, kann das Brot dennoch langweilig oder zu sauer schmecken. Oder -zufällig- genial. Hier hilft das Wissen im Umgang mit Sauerteig. Die Zuhilfenahme von Hefe kann Sauerteigfehler verschleiern, jedoch nicht ausmerzen.

Die Fermentationsgeschwindigkeit hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:

  • der Kulturqualität
  • der Temperatur
  • dem freien Wasser
  • den zur Verfügung stehenden Mikro- und Makronährstoffen

Die Säureentwicklung hängt im Wesentlichen von folgenden Faktoren ab:

  • der Kultur 
  • der Fermentationsdauer
  • dem freien Wasser (feste Teige verlangsamen Säureentwicklung)
  • der Temperatur 

Die klassische Bäcker(-meister)lehre lehrt, dass nahezu das gesamte Aroma aus der Kruste kommt. Dem widerspreche ich vehement-
bei Broten, die mit unseren Mehlen, unseren Sauerteigen und unserem Know-How gebacken werden, gehört der Genuss der Krume entscheidend mit zur Symphonie. Die Krume verströmt Duft und Aroma- in Abhängigkeit von Mehl, Sauerteigauswahl und Fermentationsweg. Sie sättigt auf wohltuende Weise -gerade bei Vollkornbroten- langanhaltend und harmonisch.

Die Säure-Einstellung passiert sehr individuell über die Wahl der Sauerteigführung, wenn das Mehl (Vollkorn-) vorgegeben ist, wie in diesem Beitrag. Dabei spielen die Fermentationstemperatur, die Länge der Reife, das Verhältnis von ASG zu Mehl und die TA eine wesentliche Rolle für den Grad der Aussäuerung. Mit “Länge der Reife” ist die Summe der Reifezeiten -sowohl des Sauerteigs als auch aller Hauptteigreifen gemeint. 

Rezept

Roggenmischbrot Vollkorn, 60/40 mit 30% Versäuerung und Roggenkochstück

Sauerteig (30%)

Kochstück (5%)

Zusammen aufkochen, zur Vermeidung von Hautbildung direkt abdecken, abkühlen lassen

Hauptteig

Homogen vermischen, den Backrahmen ölen, befüllen, die Oberfläche mit nassen Händen glatt streichen.

TT: 20°C, RZ: Mindestens 3 Stunden, anbacken bei 250°C, nach 15 Minuten auf 200°C, dann abdecken, auf Kerntemperatur (97°C) ausbacken.

Schellis Urteil

Grandioses Alltagsbrot, durch das Kochstück ist eine leichte Süße wahrnehmbar, auch der typische roggenmalzige Geschmack wird dadurch eingetragen. Der Versäuerungsgrad bringt zusammen mit der ausgedehnten Fermentationszeit eine milde Säure und Umami-Noten ins Brot. Gute, runde und lang anhaltende Sättigung. Das Kochstück verantwortet feuchten, saftigen Biss und exzellente Frischhaltung.

Universalbrot- angefangen mit Salz & Butter über Marmelade bis zur Leberwurst – ist jede Kombi willkommen. Mich fasziniert die Umami-Note, die ich bislang erst bei ganz wenigen Broten wahrgenommen habe. Erst die Kombination eines exzellenten Starters mit ebensolchem Mehl und der langen Backzeit bringt solche großartigen, Lebensqualität aufbauenden Brote zustande. 

Die letzte Reifezeit (Stückgare) sollte -temperaturgesteuert- mindestens 2 Stunden betragen. Es geht dabei um die Entwicklung von Fermentationsaromen und einer leichten Säure. Bleibt die Reifezeit zu kurz, wird das Brot langweilig. Auch wenn man stolz ist auf den gut funktionierenden Sauerteig. 

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Baguette-Schönheit einfach umgesetzt

Gerade die Baguettes aus dem Homebaker-Bereich können oft ihre Herkunft nicht verleugnen.
Aus dem eigenen Ofen gezogen,  entsprechen sie im Aussehen in den seltensten Fällen der Wunschvorstellung. Auch wenn es geschmacklich wenig zu mäkeln gibt- der Traum vom Pariser Artisan-Baguette bleibt lange Zeit ein Traum. 

Pariser Artisan-Baguettes

Nicht weniger, als das zu ändern, haben wir uns auf die Fahnen geschrieben. Hier findest Du die Vorgehensweise, auf einfachstem Weg zu einem wirklich ansprechenden, ästhetischen und geschmacklich hervorragenden Baguette zu kommen. 

Durch die Hand des Profis bewegen sich täglich viele hundert Kilo Teig- sein Gefühl für die richtige Konsistenz, Reifegrade (wann ist der Vorteig soweit, mit dem Hauptteig gemischt zu werden, wann ist der Teig optimal ausgeknetet, wann hat der Teigling die beste Ofenreife? etc…) ist und bleibt unerreicht. Wir können nur durch die Hase & Igel-Methode gewinnen.

Punkt 1 – Auch wenn häufig zu lesen ist: “Mein Brot schmeckt wie vom Bäcker…”

Wenn wir ehrlich sind- das war nie das Ziel, im Gegenteil. Die Mehrheit der Homebaker hat sich aus Geschmacks- und Verträglichkeitsgründen vom Bäcker abgewandt und bäckt deshalb Ihr eigenes Brot.

Punkt 2: Wir ziehen die Idee konsequent durch…

… nicht nur der handwerkliche Anspruch wird auf das notwendigste reduziert, sondern auch das Rezept ist von schamloser Einfachheit, dabei heimst dieses Gebäck sowohl geschmacklich als auch ästhetisch Kniefälle ein.

Perfekte Porung!

Das einfachste wirklich gute Baguetterezept

Tipp: halbiere das Rezept, um eine kleine Teigwanne optimal zu füllen. Ergibt 4 kleine Baguettes.

1000g T65 Label Rouge werden mit 650g Wasser kurz gemischt und für 1 Stunde zur Autolyse stehen gelassen. Das dient der Reduktion von langen Knetzeiten, die sich ungünstig auf Geschmack und Mundgefühl auswirken.

Dann 10g Hefe in 50 g Wasser lösen und mit dem Autolyseteig und Salz auskneten, bis der Fenstertest bestanden wird. Die Teigtemperatur sollte hier 23°C betragen.

Den Teig In der -vorher geölten- Wanne 30 Minuten anspringen lassen, 1x aufziehen und im Kühlschrank bei 4°C über 12 bis 24 Stunden reifen lassen. Dann wie hier im kurzen Video gezeigt verfahren:

Den reifen Teig auf einem Semolabett zum Brief einschlagen, mit der Kippdiele Baguettes abstechen und die Teiglinge zur Reife für 45 Minuten im Leinen ablegen.

Vor dem einschießen 1x längs einschneiden und bei 250°C für 15 Minuten backen – Französische Lebensart genießen!

Einfacher Längsschnitt

Schellis Urteil

Bestechend. Einfach. Ein Hochgenuss. Große Empfehlung.

Das Mehl macht den Unterschied! Unser T65 Label Rouge Baguettemehl ist Grundlage für die aktuellen (und der letzten drei Jahre) Präsidentenpalast-Lieferungen in Paris. Das sagt alles.
Mit den Backtemperaturen kann man spielen: Wichtig für den schönen Ausbund ist eine hohe Bodentemperatur (gern 270°C) während des Anbackens (8 Minuten) und eine mäßige Oberhitze von 230°C, damit sich die Kruste langsamer schließt und ein langer Ofentrieb ermöglicht wird. Je heißer gebacken wird, desto schneller erreicht das Baguette die notwendige Kerntemperatur (97°C) und desto dünner wird die Knusperkruste.
Arbeitet man mit sehr weichen Teigen (TA175 oder höher), kann man eine besonders offenporige Krume erwarten, jedoch verliert sich die Knusprigkeit recht schnell. 

Weiteres Material

Maxime Baguette mit Sauerteig auf youtube

Weizensauer vs. Poolish Baguettes von Didi – homebaking.at

Knoblauchbaguette von Didi – homebaking.at

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Das Tagesspiegelbrot

Roggenmischbrot mit einstufig geführtem Sauerteig, nach L. Geissler, verändert.
Anlass dieses Posts sind gleich mehrere Anfragen zum Rezeptverständnis von Lesern, die das Brot mit bon’gu-Mehlen nachbacken wollten.

Zutaten

für 2 Brote, je ~850g


Roggensauerteig

  1. Die Zutaten in der genannten Reihenfolge in eine Schüssel wiegen. Anmerkung: die geringe Starter-Menge muss homogen im Sauerteig gelöst werden, um ein optimales Wachstum zu gewährleisten. Das funktioniert am besten, wenn man im ersten Schritt Wasser und Starter mischt. Dafür ist die Wassertemperatur grenzwertig hoch.
  2. Mischen, bis sich die Zutaten zu einem weichen Teig verbunden haben.
  3. Abdecken, um austrocknen zu vermeiden
  4. 12 Stunden bei 20 °C reifen lassen.

Hauptteig

  1. Die Zutaten in der genannten Reihenfolge in die Schüssel wiegen.
  2. Zu einem Teig vermischen.
  3. Kneten, bis der Teig glatt und geschmeidig aussieht (gewünschte Teigtemperatur: ca. 28 °C).
  4. Abdecken.
  5. 45 Minuten bei 20 °C reifen lassen.
  6. Den Teig kräftig ausstoßen.
  7. 45 Minuten bei 20 °C reifen lassen.
  8. Den Teig auf die leicht bemehlte Arbeitsfläche geben.
  9. Den Teigling rundwirken.
  10. 45 Minuten bei 20 °C mit Schluss nach unten im kräftig bemehlten Gärkorb zugedeckt reifen lassen.
  11. Den Teigling aus dem Gärkorb auf Backpapier stürzen.
  12. Das Backpapier mit dem Teigling (Schluss nach oben) mithilfe eines flachen Bleches oder Brettes in den auf 250 °C vorgeheizten Ofen auf den Backstein befördern. Sofort kräftig bedampfen. Den Ofen sofort auf 220 °C herunterdrehen. Den Dampf nach 20 Minuten ablassen. Insgesamt 50 Minuten ausbacken.

Schellis Urteil

Anfänger lassen sich schnell verunsichern, umso wichtiger ist eine Vermeidung von Informationsballast. Ferner müssen Stolpersteine, die man selbst nicht mehr wahrnimmt, sichtbar gemacht werden: vom Lehrnenden aus denken! Das Backwerk selbst ist ein einfaches, gelingsicheres Alltagsbrot, das seine Finesse durch gute Mehle noch einmal deutlich steigern kann.

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Fougasse

original französisches Fougasse, nach einem Rezept von unserer Partnermühle Moulins Bourgeois

Zutaten

  • 1000g T65 Label Rouge
  • 600g   Wasser (Basistemperatur 54°C-58°C)
  • 21g Salz
  • 7g frische Hefe
  • 250g Levain liquide (auf den Punkt gereift)
  • 60g Wasser (Bassinage)
  • 70g Olivenöl (Bassinage)

Teigbereitung

  1. bis auf die beiden Bassinage-Zutaten alles zusammenkneten. Ersat 2 Minuten langsam, dann 5 minuten schnell. Dabei das Bassinage-Wasser nach und nach zufügen, bis passende Teigkonsistenz erreicht ist, dann Olivenöl ebenso schluckweise einkneten.
  2. Fenstertest
  3. Teigtemperatur: 23°C
  4. 20 Minuten bei 20°C anspringen, dann 12 Stunden bei 3°C reifen lassen
  5. 500g Teiglinge rundformen, nach kurzer Entspannungsphase in Tropfen- bzw. Dreiecksform bringen
  6. 2 Stunden Stückgare
  7. Auf Backpapier bringen, mit 7 Schnitten bzw. Stichen mit der Teigkarte versehen und vorsichtig, ohne die Teiglinge zu entgasen, in die typische Form ziehen, zu sehen hier: https://youtu.be/SLyikE9RM5A
  8. Bei 260°C für ca. 14 Minuten backen
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Mein Roggenbrot ist zu mild: Die aktuelle Roggenernte

Der Sommer war gut zu uns – temperaturmäßig.
Wenn wir den neuen Roggen verbacken, fällt auf, dass das Roggen(misch)brot vergleichsweise kaum Säure ausbildet, relativ schnell altbacken wird. Ihm fehlen die gewohnten komplexen Aromen, für die ich es so liebe.

Was ist passiert? => Roggenernte!

Bauern und Müller und sogar die Bäcker begrüßen in der ersten Wahrnehmung die Erntequalität. Das Getreide ist gesund, von ausgezeichneter Qualität und auch die Menge war leicht überdurchschnittlich.
Auffallend ist die große Menge Wasser, die der Teig aufnimmt- und das Brot trotzdem recht schnell altert. Der Teig säuert kaum, er fermentiert eher behäbig.

Woran liegt das?

Das Amylogramm bringt es an den Tag: viel zu hohe A.E.-Werte zeigen sich.
Die helleren Roggenmehl-Fraktionen aus dem konventionellen Bereich sind besonders betroffen. Ursache dieser hohen Amylogramm-Werte ist eine geringe Enzymaktivität. Die wiederum hängt ab vom Wetter und von der Roggensorte- dieses Jahr kumulierten die Effekte: eine trockene Wachstumsperiode und die modernen Roggensorten schlugen in die gleiche Kerbe und sind verantwortlich für die trockenbackenden Eigenschaften.
Augenscheinlich entstehen einfach schöne Brote, die es jedoch geschmacklich an Komplexität und Säure fehlen lassen. Sie werden recht schnell trocken und altbacken.

Verarbeitungsempfehlungen

Wie gehen wir damit um? Wie reagieren wir, damit unser Brot wieder gut wird?

Sauerteigsteuerung

  • alte Sorten verwenden! (Champagnerroggen, Waldstaude, Rouge de Roc, Gelbweizen…)
  • etwas dunkleres Mehl verwenden (z.B. VK-Mehl einsetzen)
  • aktives Malz verwenden (Achtung: scharfes Schwert!)
  • 2°C kühler und entsprechend länger Fermentieren
  • Anstellgut-Menge (ASG) erhöhen
  • Versäuerung im Hauptteig erhöhen
  • Sauerteigführung: einstufig statt zweistufig arbeiten oder die zweite Stufe anpassen

Frischhaltung

  • Kochstück verwenden (bis 6%)
  • Extrudat (bis 5%)
  • Flohsamenschalen (bis 4%)
  • Kartoffeln (roh geraffelt oder gekocht), 10%
  • Restbrot (TA300), bis 5% Trockengewicht
  • Schwarzroggen

Aroma

Für viele ist die Arbeit mit Restbrot bzw. Brotaroma der Königsweg- mir ist das Brot mit diesem Hilfsmittel zu weit weg von seinen ursprünglichen Getreide- und Fermentationsaromen, es kommt eine weitere Geschmacksdimension hinzu.  Die Frischhaltung gewinnt deutlich durch diese Zutat.


Bayrisches Urbrot – VARIANTE I

Idee nach F.J. Steffen, Brotland Deutschland, verändert

Kurzsauerteig- Führung

auf 1 kg Mehl, ergibt 850 g Sauerteig (ohne Anstellgut)

Hauptteig

  • 850 g Sauerteig
  • 350 g Roggenmehl Type 1150
  • 200 g Weizenvollkornmehl  Maria
  • 10 g Hefe (verändert die Reifezeiten)
  • 20 g Salz
  • 350 g  Wasser,
  • ergibt ca. 1,7 kg Teig

Bayrisches Urbrot – VARIANTE 2

Idee nach F.J. Steffen, Brotland Deutschland, verändert

Achtung: Mit einer sauberen, gut gepflegten Kultur wie z.B. dem Champagnerroggen-Starter kann hier sogar einstufig hefefrei gearbeitet werden. Einstufen- Führung für 1kg Mehl.  Ergibt 850g Sauerteig. (ohne Anstellgut)

Hauptteig


Reifen & Backen

Nach Wunsch Teiglinge locker aufmachen. Von der Art der Aufmachung hängt die Stückgare-Zeit ab: Wird sehr vorsichtig aufgearbeitet, reduziert sich die Stückgare auf 30min oder weniger

Teigtemperatur im Hauptteig

  • Kurzsauer: 26°C
  • Einstufensauer: 22°C

Reifezeit

  • Ballengare: Volumenzunahme um ca. 50%  (Kurzsauer nach ca. 30min, Einstufensauer nach ca. 1,5 Stunde)
  • Stückgare: Voleumenzunahme um ca. 60% (Kurzsauer nach ca. 30min, Einstufensauer nach ca. 1 Stunde)

Backen

  • Bei 250°C anbacken
  • Bei 200°C ausbacken
  • Backzeit bei 1,8kg-Laib: ca. 1h,
  • auf Kerntemperatur von 97°C-98°C backen.

Schellis Urteil

  • Durch die recht heisse und trockene letzte Erntesaison haben die Brotgetreide-Sorten durchweg höhere Amylogramm-Werte, insbesondere die konventionellen Hochprotein- Getreidesorten (auch im Biobereich!) neigen zum Trockenbacken. Brotoptik und Teigaufarbeitung sind dagegen optimal. Es wird nur sehr verhalten Säure entwickelt.
    Die alten Getreidesorten, die hier im Rezept verwendet werden, können mit diesem Phänomen besser umgehen- das Brot fühlt sich saftiger an, bleibt länger frisch und ist insgesamt aromatischer.
  • Der Berliner Kurzsauer bringt eine üppigere, wildere Porung und mehr Volumen ins Brot- das Äussere ist ansprechender.
  • Die Einstufensauer-Methode ist aufgrund der oben beschriebenen Faktoren die geeignetere, um mit den hohen Amylogrammwerten und (zu) milder Versäuerung umzugehen.
  • Geschmacklich unterscheiden sich beide Brotvarianten durch die gewählte Führung deutlich, der Einstufensauer bringt eine harmonische Säure, ein wunderbares Aroma und eine gute Frischhaltung mit.
    Wir diskutieren hier auf höchstem Brot-Genuss-Niveau. Auch der Berliner Kurzsauer wird seine Liebhaber finden.
  • Ein insgesamt sehr harmonisches Alltagsbrot, das über eine Woche Frischhaltung sicherstellt, langanhaltend sättigt und durch seine Klasse & Einfachheit besticht.
    In dieser Mehl-Sauerteig-Kombi ein sauberer, ehrlicher, gerader Charakter ohne jede Hinterfotzigkeit.
  • Meine klare Empfehlung gilt der zweiten vorgeschlagenen Rezeptvariante.
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Josefbrot de Luxe

BRAMMERBROT

Brammerjosef und schlechtes Brot ist ein Widerspruch in sich.

Hier sein Charakterbrot, das alle Sinne in einen harmonischen Gleichklang bringt. Andere würden Droge dazu sagen.

Das nicht ganz einfache T80-Rouge de Bordeaux Mehl wird eingebunden in den mild-komplexen Champagnerroggen-Starter, die Schwäche einer mäßigen Frischhaltung überbügelt er einfach mit einem Roggenpudding- und bringt damit auch gleichzeitig eine zurückhaltende, malzige Süße ins Brot. Der überragende Geschmack dieses Mehls wird eingebettet vom jahrgangsbesten T65 Label Rouge. Das sorgt für die Zartheit der Krume, das angenehme Mundgefühl.

Ein Wahnsinnsbrot- Feinkost aus einfachsten Grundzutaten.

Chapeau. lieber Josef!

Sauerteig

Kochstück

Autolyse

Hauptteig

alle Vorteige zusammen mit 25g Salz verkneten,

Reifezeit
3,5-4h, 1x aufziehen
12-18h Stückgare bei 4°C

bei 250°C anbacken, fallend auf 210°C ausbacke




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Alles über Baguettes

Die UNESCO hat die Kultur des Baguettes zum immateriellen Kulturerbe erklärt. 

Mehl, Wasser, Salz und Hefe: Aus vier Zutaten besteht es nur – und doch, so würdigt die UNESCO das Baguette, mache jeder Bäcker sein eigenes einzigartiges Produkt daraus.

Kultur und Handwerk des französischen Baguettes. des immateriellen Kulturerbes sind  Bräuche, Feste und Handwerkskunst.

Das Mehl macht den Unterschied:
Charakter und Seele eines guten französischen Gebäcks werden bestimmt durch viele kleine Schritte in Richtung mehr Qualität. Im Unterschied zu der häufig anzutreffenden deutschen Philosophie- durch viele kleine Schritte zu einem günstigeren Produkt zu gelangen.
Insbesondere, wenn es sich um eine französische Traditionsmühle handelt, die sich in genau diesem Punkt -Baguettequalität- erfolgreich ständig in Wettbewerben beweist.
So, wie das traditionelle frz. Baguette ein Genussprodukt ist, kann man die eigenen Standardrezepte verbessern durch den Austausch des deutschen Standardmehls Type 550 gegen ein bei bon’gu angebotenes Baguettemehl (T65).
Es ist aromatischer, hält durch die bessere Wasseraufnahme länger frisch und fermentiert zuverlässig stark und mild auch den eigenen Weizensauer. 
Zunächst tut man sich schwer mit diesem Gedanken- weil man nicht ahnt, welcher Qualitätssprung dahintersteckt.

Baguettewissen

  • Teige gut auskneten für eine luftige Krume und ein gutes Volumen
  • Bassinage anwenden, um die Teige besser auszukneten und leichter Wasser hinzufügen zu können
  • Reifezeiten nicht überdehnen: das Mundgefühl leidet, die mehleigenen Aromen gehen im langen Fermentationsprozess unter
  • der natürliche Zuckergehalt ist in frz. Mehlen höher- deshalb backen sie schneller dunkel aus. Wer das nicht mag, bäckt ca. 15°C kühler als gewohnt.
  • der Teig verzeiht nie: gerade bei den geringen Hefemengen, mit denen wir arbeiten, erholt sich das Gebäckvolumen nicht, wenn wir den Teigling stauchen
  • auf die frz. Tradition vertrauen: nicht versuchen, die vielen Fehlinformationen aus dem Netz zusammenzubringen, um etwas vermeintlich Besseres daraus zu stricken. Die hier veröffentlichten Rezepte sind so elegant und schlicht und köstlich, dass es schwer wird, durch weglassen oder auch hinzufügen das Ergebnis zu verbessern.
  • in den letzten 5 Jahren schieben sich die Fermentationstemperaturen Richtung Kühler: Es wird ca. 2°C kälter fermentiert- dem Geschmack zuliebe. Dass der Franzose seine Baguettekrume möglichst wild und offenporig liebt, ist ein Gerücht, das in deutschen Backgruppen unausrottbar erscheint. Die Genussfähigkeit steht ganz oben- eine Krume nach Art des Pan de Cristal wird in Frankreich verschmäht.
  • die Krumenstruktur wird durch viele kleine Schritte beeinflusst- und kann auf ihrem Weg zur optimalen Ausbildung durch jeden einzelnen wieder zunichte gemacht werden.
  • Autolyse: der Wert guter frz. Mehle bleibt erhalten, wenn man die Knetzeit reduziert- das gelingt mit Hilfe der Autolyse: die Krumenfarbe bleibt leuchtend gelb und hat ein deutlich intensiveres Aroma. Wertvoll, weil gerade Baguetteteige gut ausgeknetet sein sollen, um ein volles Brotvolumen zu erreichen.
  • Bassinage: wiederum um Knetzeit zu reduzieren, wird etwa 10-15% des Schüttwassers zurückgehalten, der Teig ausgeknetet und dann nach und nach das restliche Wasser hinzugefügt. Auf einfachste Weise wird so ein Maximum an Flüssigkeit im Teig untergebracht.

Hilfreiche Werkzeuge
 

  • Couche, Bäckerleinen hält das Baguette während der Reifezeit in Form
  • Baguettemesser: nicht umsonst das meistgenutzte in Frankreich. Es funktioniert hervorragend. Die Holzarbeiten mit eingeklemmter Rasierklinge sind dagegen vor allem einfach schön. 
  • Kippdiele, Planche: das reife Baguette muss idealerweise ohne Handkontakt in den Ofen- Dellen sieht mach nach dem Backen. Deshalb die „Kippdiele“ verwenden. Der Ausdruck ist übrigens historisch falsch, wird jedoch in deutschen Backgruppen häufig verwendet. Auf einer Kippdiele werden in der Bäckerei Brötchenteiglinge zur Reife abgelegt.

Literaturtipps

Respectus Panis

Weiterführende Links

Homebaking Baguettes

In diesem Video wird sehr präzise aus verschiedenen Bilckwinkeln gezeigt, worauf es bei der klassischen Baguetteaufarbeitung ankommt. Maxime Debat als exzellenter französischer Bäcker hat schon viele hunderttausend Baguettes geformt.

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Rustikales Weizensauer- Baguette

Rustikales Weizensauer- Baguette
für ein Teiggewicht von 1010g / 4 Stk zu je 252g Teigeinlage
von Didi – www.homebaking.at

Weizensauerteig 1. Stufe

  • 100g aktives Rosinenwasser
  • 100g T65

oder

  • 100g Wasser
  • 100g T65
  • 10g Anstellgut
  • RZ: 12 Std. / TT: 25-28°C / TA: 200

Weizensauerteig 2. Stufe

  • 200g reifer Weizensauerteig aus der ersten Stufe
  • 75g Wasser
  • 75g T65

RZ: 5-6 Std. / TT: 25-28°C / TA: 200

Quellstück

  • 75g Wasser 45°C
  • 20g geröstetes/ fein vermahlenes Restbrot
  • 15g grober Roggenschrot
  • 15g geröstete Sonnenblumen
  • 15g geröstete Leinsamen
  • 10g gerösteter Sesam

Eingeweicht über Nacht quellen lassen

Hauptteig

  • 350g reifer Weizensauerteig
  • 150g eingeweichtes Quellstück
  • 325g T65
  • 160g Wasser (15°C)
  • 20g Barlimalt dunkel
  • 3g Brotgewürz

Alle Zutaten 1-2 Minuten kurz vermischen und 30 Minuten zugedeckt zur Autolyse stehen
lassen.

  • 12g Salz

Herstellung

Salz hinzufügen und 7 Minuten am langsamen Gang mischen. Anschließend weitere 2-3 Minuten schnell kneten. Der Teig sollte sich schön und sauber von der Kesselwand lösen.

Anschließend wird der Teig in einer geölten Wanne gelagert. Falten nach 50 und 100 Minuten. Nach einer gesamten Teigreife von 150 Minuten den Teig in die gewünschte Größe teilen (4 x 250g Teigeinlage). Den abgestochenen Teigling vorsichtig zu einem Rechteckigen Teigstück formen und von oben nach unten mit Spannung aufrollen.

Danach mit dem Teigschluss nach unten 15 Minuten entspannen lassen. Nach einer kurzen entspannungsphase die vorgeformten Teiglinge in die Länge rollen. Es sollte darauf geachtet werden, dass nur die Teigenden des Teigstückes dünn ausgerollt werden. Sobald die Baguette die gewünschte Form erlangt haben, werden diese auf ein Leinentuch mit dem Schluss nach unten abgesetzt.

Nach einer Gare von ca. 30 Minuten die Baguette schneiden und mit kräftigen Schwaden bei 250°C in den Ofen schieben. Backzeit bei einer Teigeinlage von 250g ca. 20 Minuten (um eine kräftige Kruste zu bekommen, kann der Schwaden nach halber Backzeit abgelassen werden).




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Aromaschelli

Rezept
von Schelli – schellikocht.de

Aromastück/Roggenmalzbrühstück

  • 400g Wasser, kalt
  • 0,6g aktives (diastatisches) Gerstenmalz
  • 200g Champagnerroggenmehl

homogen Vermischen und auf 65 °C bringen, 3 Stunden vermälzen, Temperatur halten: der Brei wird dunkler und bekommt ein intensiv süßlich-malziges Aroma

Hauptteig

  • (noch ca. 560g) Roggenmalzstück, abgekühlt
  • 800g Tipo0 violett Weizenmehl
  • 400g Wasser (wer mag, schütte nach und nach noch 100g zusätzlich, Tipo0 verträgt es. merke:
  • nicht der Teig ist zu feucht: du bist zu langsam)
  • 8g Frischhefe
  • 22g Salz

Auskneten: 3min langsam, 10min schnell
Teigtemperatur 23°C
nach 1h Kesselruhe zusammenschlagen (dehnen und falten) und in die Teigwanne
12 bis 24h kühle Teigentwicklung bei 4°C

Um die entwickelte Teigstruktur zu erhalten, vorsichtig auf die bemehlte Arbeitsfläche bringen, für ca. 1h abgedeckt stehen lassen, nach Wunsch aufarbeiten, dabei Teiglingsoberfläche auf Spannung bringen.

  • ca. 2h bis zur ¾ Gare entwickeln lassen.
  • 45min bei 250°C fallend auf 220°C backen (Kerntemperatur 98°C).
  • Nach 1min Schwaden, nach 3min Schwaden abziehen

Schellis Urteil

Relativ einfaches, wunderbar aromatisches Brot mit wenigen Zutaten. Der Duft der Krume ist die im besten Sinne reifere Schwester eines excellenten trad. frz. Baguettes. Tief fruchtigsüßliche Wahrnehmung. Nie aufdringlich. Im Mundgefühl feucht, mittelfest, noch nicht wattig, auch hier passt der Vergleich mit besten Baguettes. Ein helles Alltagsbrot auf höchstem Niveau. Alltagsbrot deshalb, weil man dessen nicht überdrüssig wird, hohes Niveau, weil alle Aromen natürlich erarbeitet wurden und sich wunderbar komplex zeigen.
Den gewählten Namen vergebe ich nur nach reiflichem Zögern. Ein eher helles 80/20- Weizenmischbrot mit excellenten Zutaten.




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4 Original Schweizer Bürli-Rezeptvariationen

4 Original Schweizer Bürli-Rezeptvariationen
3x Marcel Paa von „Einfach Backen“ – marcelpaa.com
1x Idee Richemont, angepasst von Manfred Schellin

Variante 1: Indirekt mit Vorteig

Vorteig

  • 150 g Wasser warm
  • 5 g Weizen Grundsauer ( Starter ) / Alternativ 0.5 g Hefe
  • 150 g Halbweissmehl ( Weizenmehl Type 812 )

Stockgare: 1-3 Stunden Küche, dann 12- 24 Stunden Kühlschrank

Haupteig

  • 250 g Ruchmehl (Weizenmehl Type 1050)
  • 220 g Halbweissmehl (Weizenmehl Type 812)
  • 335 g Wasser, kalt
  • 6 g Frischhefe
  • 15 g Meersalz
  • Vorteig

Stockgare: 5 Stunden
Stückgare: 30 – 40 Minuten

Variante 2: direkt lange Gare

  • 250 g Ruchmehl (Weizenmehl Type 1050)
  • 370 g Halbweissmehl (Weizenmehl Type 812)
  • 485 g Wasser, kalt
  • 3 g Frischhefe
  • 15 g Meersalz

Stockgare: 1-3 Stunden Küche, dann 12- 48 Stunden Kühlschrank
Danach den Teig 2-3 akklimatisieren lassen,.
Stückgare: 40 Minuten

Variante 3: direkt lange Gare als Stückgare

  • 250 g Ruchmehl (Weizenmehl Type 1050)
  • 370 g Halbweissmehl (Weizenmehl Type 812)
  • 485 g Wasser, kalt
  • 3 g Frischhefe
  • 15 g Meersalz

Stockgare: 1-3 Stunden Küche, dann 12 Stunden Kühlschrank
Stückgare: 12 Stunden Kühlschrank

Variante 4: Rezept aus Richemont, angepasst

  • 350g Weissmehl (550er)
  • 180g Roggenmehl (1150er)
  • 470g Dinkelmehl (630er)
  • ∑1000g
  • 930g Wasser
  • 20g Hefe
  • 570g Pate fermentee
  • 25g Salz
  • TA 187

Teig mischen, Teigruhe 90 bis 120min, dabei 1-2mal aufziehen.
Mit nassen Händen Teigstücke auf gut bemehltem Bäckerleinen absetzen (Schluss oben), bis zur Vollgare ruhen lassen. Vorsichtig wenden und auf Backpapier oder Schiesser absetzen. Heiss anbacken (250°C), nach 15min Dampf ablassen, dunkel & knusprig ausbacken.

Marcels Rezepte auf Youtube

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Paderborner im Holzkasten

Sauerteig

  • 40g RASG in
  • 400g Wasser, 20°C auflösen, mit
  • 400g Champagnerroggen Type 1000 homogen verrühren, abgedeckt 12-15h fermentieren lassen

Vorteig

  • Aromastück/Roggenmalzbrühstück
  • 10g Barlimalt aktiv in
  • 400g Wasser lösen
  • mit 100g Champagnerroggen bei
  • 65°C für 3h vermälzen
  • Das Aromastück hat eine braune Farbe und schmeckt angenehm malzig, süßlich
  • Ein Aufkochen, um die Enzymaktivität auszuschalten ist nicht notwendig für dieses Rezept.

Hauptteig

  • 800g Sauerteig
  • ca. 400g Aromastück (je nachdem, wieviel Wasser verdampft ist…)
  • 300g Champagnerroggen
  • 300g T80 Label Rouge
  • 22g Salz
  • evtl. etwas Schüttwasser (für Backrahmenbrot: ja!)
  • homogen verkneten
  • 20min Kesselgare, schonend aufarbeiten
  • TT 24°C, Rz ca. 90min (Volumenzunahme ca. 30%)

Bei 250°C anbacken, bei 200°C ausbacken, mit Backrahmen: evtl. abdecken, um schwarze Kruste zu vermeiden. (Kerntemperatur 98°C, im 1,8kg Backrahmen nach ca. 70min) Kruste wird traditionell gestippt, mit Wasser oder Bäckerstärke abgeglänzt.

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Le Paillasse

für ein Teiggewicht von 1797g / 15 Stk zu je 120g Teigeinlage
von Didi – www.homebaking.at

Weizensauerteig 1

  • 195g T80
  • 195g Wasser
  • 10g Anstellgut
  • TT: 26-28°C / RZ: 15 Std.

Weizensauerteig 2

  • 95g T65
  • 95g Wasser
  • 5g Anstellgut
  • TT: 26-28°C / RZ: 15 Std

Hauptteig

  • 400g reifer Weizensauerteig 1
  • 195g reifer Weizensauerteig 2
  • 700g T65
  • 350g Wasser 4°C

Zutaten vermischen und 45 Minuten zur Autolyse stehen lassen.

  • 22g Salz
  • 130g Wasser (erst untermischen, wenn sich der Teig vollständig vom Kesselrand gelöst hat)

Herstellung

Salz dem Autolyseteig hinzufügen und so lange Kneten bis sich der Teig von der Kesselwand löst. Anschließend 1 Minute schnell Kneten und erst danach das restliche Wasser auf langsamen Gang untermischen (bevor das Restwasser untergemischt wird, sollte die Teigtemperatur kontrolliert werden denn hier kann noch mit warmen oder kalten Wasser die gewünschte Teigtemperatur genauer erreicht werden).

Zum Schluss den Teig nochmals gut auskneten (Fenstertest). Nach dem Kneten den Teig in eine geölte Wanne lagen und nach 60 und 120 Minuten falten. Nach dem zweiten Faltvorgang den Teig so lange reifen lassen, bis dieser sein Volumen fast verdoppelt hat (ca. 3 Std)

Bevor wir den Teig aufarbeiten, muss das Backrohr auf 250°C vorgeheizt werden. Zur Aufarbeitung wird der Teig vorsichtig auf einestark bemehlte Arbeitstafel gekippt. Nun nach Wusch Teiglinge abstechen und auf Backpapier / Leinentuch absetzten.

Die Teiglinge nach einer kurzen Endgare (ca. 30-40 Minuten) mit kräftigen Schwaden in den Ofen schieben. Gebacken wird bei gleichbleibender Hitze je nach Größe ca. 17-19 Minuten. Um mehr Kruste zu bekommen kann gegen Ende der Backzeit der Restschwaden aus den Ofen abgelassen werden.


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Semola-Malzbrühstück als geheime Universalwaffe

für knackig krosse Brötchen und eine feuchte, aromatisch-duftende Krume. Besonders geeignet für helle Weizenbrote aber auch Brioches oder Blech-Hefekuchen. Suchtgefahr. Es bietet sich an, das Malzbrühstück portionsweise einzufrieren.

Rezept

Mehl auf Mehl gerechnet: 10% (Experimente erlaubt) – im Beispiel 1kg Mehl im Hauptteig

  • 100g Original italienisches Hartweizenmehl (Semola rimacinata)
  • 5g aktives Malz (Barlimalt aktiv)
  • 300g Wasser
  • Malz im Wasser lösen, Hartweizengrieß homogen verrühren.

Auf 65°C erhitzen, 3h fermentieren lassen. Hilfreich sind an dieser Stelle Cooking Chef oder Thermomix oder ein Sous-Vide Wasserbad. Damit lassen sich die Temperaturen relativ konstant und bequem über den Zeitraum halten. Achtung: Cooking Chef und Thermomix: Temperatur überprüfen!
Bei mir steht der Cooking Chef auf ca. 80°C, um im Kessel die erforderliche Temperatur zu erreichen.
Auch der betagte Thermomix stimmt nicht mit dem Laborthermometer überein.

Anwendung

Als Vorteig einfach unter den Hauptteig mischen.

Wenn man das Malz relativ genau abwiegt, stört es auch bei längeren Teigführungen nicht: Die resultierende Malzmenge (0,5%) stört die wenigsten modernen Mehle. Gefahr lauert höchstens bei sehr langen Reifezeiten oder empfindlichen Mehlen (T80, T80 Paysans, Dinkel)

Das Rezept stammt aus Didis Hexenküche und wurde lange Zeit geheim gehalten.

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westfälischer Stuten

Hauptteig

  • 15% LiCoLi aus Madre, hochaktiv
  • 30% Poolish
  • 5% Butter
  • 2,2% Salz
  • 0,5% Malz aktiv
  • 40% Ruchmehl (W1050)
  • 40% T65 (W550)
  • 10% GelbWVK
  • 10% Champagnerroggen
  • TA 170 (Vorschlag, kommt auf’s Mehl an)

Mehle

  • LiCoLi: Tipo0/W550
  • Poolish: 80% Ruchmehl/W1050, 10% Gelbweizenvollkorn, 10% Champagnerroggen, 0,2% Hefe
  • Hauptteig: 40% Ruch/40% T65/ 10%GelbWVK/10% Champagnerroggen

Poolish ca. 20h vorab starten, muss noch straff stehen!
Madre vor dem Start 2x je 3h (1:1:1, 26°C) auffrischen

Vorschlag zur Zielerreichung

  • 300g fertigen, hochaktiven LiCoLi
  • 600g jungen Poolish (noch nicht vollreif)
  • 400g Ruchmehl (W1050/W1600)
  • 400g T65 (W550/W700)
  • 100g Gelbweizenvollkornmehl (Weizenvollkornmehl)
  • 100g Champagnerroggenmehl ((R1150)
  • 250g Wasser

Kurz, homogen verkneten (Fermentolyse für 20min)
Mit dem Rest der Zutaten (50g Butter, 22g Salz, 5g aktives Malz) bis zum Lösen des Teiges vom
Schüsselrand verkneten-Fenstertest!
Teigtemperatur:26°C, 10min Kesselgare
In der Gärwanne (geölt) 2x vorsichtig aufziehen (45min/90min)
Bei ¾ Gare (120min?) aufarbeiten: mit möglichst geringen Volumenverlust aus der Wanne auf die
Arbeitsfläche bringen, teilen und für die 1. Zwischengare vorsichtig auf Spannung bringen (Didis
Methode)

Nach 30min entweder für den Backrahmen formen oder für ein Freigeschobenes aufarbeiten.
Warm (26°C zur Vollgare (Backrahmen) oder zur knappen Gare (Gärkörbchen) führen.
Bei 250°C anbacken, bei 200°C (Backrahmen) oder 220°C (freigeschoben) ausbacken (97°C
Kerntemperatur)

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Michèles geniale Universalbrot-Toolbox

Rezept

hier gibt es das Rezept als .pdf mit Bildern!

Vorabend (Tag 1)

  • Sauerteigansatz
  • 200g T65
  • 200g Lievito Madre
  • 100g Wasser

bei 28-30 Grad stehen lassen (ca 2h: Volumenverdopplung): danach in den Kühlschrank (5°C, 24h)

Tag 2

  • Autolyseteig morgens
  • 800g T65
  • 600g Wasser
  • 2h im Kühlschrank

Hauptteig

  • 300g Lievito Madre, reif
  • 1400g Autolyseteig
  • 22g Salz
  1. langsam mischen,schnell kneten bis zum Fenstertest.
  2. In der geölten Teigwanne direkt einmal dehnen und falten.
  3. 6h Stockgare bei 26-28 Grad
  4. Auf die bemehlte Arbeitsplatte kippen in 2 Teile teilen und nach Belieben rund oder länglich wirken. Im bemehlten Gärkörbchen
  5. 1h 30 min Stückgare bei Raumtemperatur ( kann je nach Raumtemperatur variieren)
  6. Ofen mit Backstahl auf 250 Grad ausreichend lange vorheizen.
  7. Einschneiden, einschießen, Schwaden.
  8. Backen: 10 Minuten bei 250°c, dann 40 Minuten bei 220°c

Verschiedene Techniken des Einarbeitens

Von Anfang an zum Teig geben mit Reduktion der Schütt-Flüssigkeit

  • Gemüsepüree
  • Säfte
  • Kaffee
  • Tee
  • Kartoffelbrei

Kurz vor Knetende zufügen:

  • Saatenquellstück
  • Körnerkochstück
  • Olivenpaste
  • Kräuter

Mit dehnen und falten oder Laminieren einarbeiten

  • Nüsse
  • Früchte
  • Trockenfrüchte
  • Oliven
  • Käse
  • Schafskäse
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Didi’s Dinkelwolke

für ein Teiggewicht von 1763g/2 Stk. je 881g
von Didi – www.homebaking.at

Vollkornsauerteig

  • 100g Roggenvollkornmehl (mittel)
  • 100g Wasser 35°C
  • 10g Anstellgut
  • TT: 28°C / RZ: 15Std.

Dinkelpoolish

  • 100g Dinkelmehl Type 630
  • 100g Wasser kalt
  • 0,5g Hefe

Hefe und Wasser zuerst verrühren und anschließend Dinkelmehl einrühren – 15 Std. bei
Raumtemperatur reifen lassen.

Quellstück

  • 100g Dinkelflocken
  • 100g Wasser 45°C

Dinkelflocken mit Wasser verrühren und 15 Stunden im Kühlschrank quellen lassen.

Hauptteig

  • 210g reifer Sauerteig
  • 201g reifes Dinkelpoolish
  • 200g Quellstück
  • 500g Dinkelmehl Type 630
  • 100g Roggenmehl Type 960
  • 500g Wasser 10-15°C
  • 22g Salz
  • 15g Aquaposa
  • 10g Butter
  • 5g Hefe

Herstellung

Alle Zutaten zusammen 8 Minuten langsam und 2 Minuten schnell kneten. Der Teig ist ausgeknetet sobald sich dieser vollständig von der Kesselwand gelöst hat und darf nicht länger geknetet werden. Anschließend in einer geölten Teigwanne lagern und nach 30 Minuten einmal Falten. Nach einer gesamten Reifezeit von 60-75 Minuten den Teig teilen und zu runden Laiben formen.

Anschließend wird der Teigschluss mit Wasser bestrichen und mit einer Saatenmischen (Sesam, Leinsamen…) bestreut oder getunkt. Mit der Streumischung nach unten in ein Gärkörbchen legen und auf die Gare stellen. Bei erreichter 3/4 Gare (ca. 45- 60 Minuten) Teiglinge aus den Gärkörbchen kippen und bei 250°C mit kräftigen Schwaden in den Ofen schieben. (Schwaden NICHT ablassen). Ofentemperatur nach 5 Minuten Backzeit auf 220°C reduzieren. Gebacken wird das Brot ca. 35-40 Minuten.




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Dinkel-Vollkornbaguette

Didis Rezept für Dinkel-Vollkornbaguettes

für ein Teiggewicht von 1755g / 5 Stk zu je 350g Teigeinlage
von Didi – www.homebaking.at

Kochstück

  • 120g Wasser
  • 30g Dinkelvollkornmehl

Wasser und Mehl im kalten Wasser verrühren und unter ständigen rühren aufkochen lassen. Anschließend kurz abkühlen lassen und abgedeckt im Kühlschrank bis zur Weiterverarbeitung aufbewahren.

Dinkelvollkornpoolish

  • 250g Dinkelvollkornmehl
  • 250g Wasser (kalt)
  • 1g Hefe

Die Hefe im kalten Wasser aufschlämmen und anschließend mit dem Dinkelvollkornmehl ordentlich verrühren. Zugedeckt 15 Stunden bei Raumtemperatur reifen lassen.

Hauptteig

  • 720g Dinkelvollkornmehl
  • 500g Poolish
  • 150g Kochstück
  • 330g Wasser (15°C)

Alle Zutaten im Kneter kurz verrühren und 15-20 Minuten quellen lassen. Sollte der Teig nach der Autolyse etwas fest erscheinen, kann/sollte noch etwas Wasser nachgeschüttet werden.

  • 20g Honig
  • 25g Salz
  • 10g Hefe

Herstellung

Nach der Autolyse Salz, Honig und Hefe hinzugeben und so lange am langsamen Gang mischen bis sich dieser schön vom Kesselrand löst. Dies wird etwas je nach Kneter 6-8 Minuten dauern. Anschließend 1/2 Minuten am schnellen Gang laufen lassen (das bringt Stabilität ins Klebergerüst)! Danach den Teig in eine geölte Wanne geben und zugedeckt 30- 40 Minuten reifen lassen. Nach der Teigreife den Teig in die gewünschte Größe portionieren und locker zu runden Teigkugeln schleifen / formen. Zugedeckt weitere 30 Minuten entspannen lassen. Danach werden die Teigstücke zu länglichen Baguette geformt und mit dem Schluss nach unten in ein Leinentuch eingelegt. Die geformten Teiglinge können nun nach Wunsch auf die kalte Gare (4°C) oder bei Raumtemperatur reifen.

Wenn die Dinkelbaguette bei Raumtemperatur reifen, dann sollten diese nach etwa 40 Minuten geschnitten und mit kräftigen Schwaden in den Ofen geschoben werden. Gebacken werden die Dinkelstangen bei 250°C fallend 240°C / ca. 20-25 Minuten.

Tipp: Die Dinkel-Vollkorn-Baguette können auch nach dem Formen mit Wasser bestrichen und in ausgesiebte Dinkelschrot gewälzt werden – das Ergebnis ist ein schön rustikales Baguette




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my first mipano

Ein ganz einfaches Anfängerbrot mit einem Poolish für Einsteiger
Portionen: 1 Brot mit ca 850 g – Rezept von Sandra Werner

Zutaten

Poolish

  • 100 g Wasser
  • 100 g Weizenmehl T65
  • 0,5 g frische Hefe

Hauptteig

  • 400 g T65 Baguettemehl (wer mag, kann gerne 50 g durch Champagnerroggenmehl ersetzen)
  • 150 g Wasser
  • 100 g Buttermilch
  • 5 g Hefe
  • 11 g Salz

Anleitungen

Poolish

Für den Poolish die Hefe im kühlen Wasser auflösen und das Mehl einrühren, bis keine Mehlnester mehr vorhanden sind
Zugedeckt 10 bis 16 Stunden stehen lassen bei Raumtemperatur

Hauptteig

Alle Zutaten bis auf das Salz gut vermischen, am Anfang ca 30 ml Wasser erst einmal zurück behalten
Nach ca 5 Minuten Knetzeit das Salz und die zurück behaltene Menge Wasser zugeben
Bis zum guten Fenstertest auskneten

Stockgare

Insgesamt ca. 2 bis 3 Stunden Stockgare, nach 30 Minuten kann der Teig einmal gedehnt und gefaltet werden, dann den Teig rund formen

Stückgare

Den Teigling im Gärkörbchen zugedeckt noch 45 bis 75 Minuten stehen lassen bei Raumtemperatur

Ein ganz einfaches Anfängerbrot mit einem Poolish für Einsteiger
Portionen: 1 Brot mit ca 850 g – Rezept von Sandra Werner

Zutaten

Poolish

  • 100 g Wasser
  • 100 g Weizenmehl T65
  • 0,5 g frische Hefe

Hauptteig

  • 400 g T65 Baguettemehl (wer mag, kann gerne 50 g durch Champagnerroggenmehl ersetzen)
  • 150 g Wasser
  • 100 g Buttermilch
  • 5 g Hefe
  • 11 g Salz

Anleitungen

Poolish

Für den Poolish die Hefe im kühlen Wasser auflösen und das Mehl einrühren, bis keine Mehlnester mehr vorhanden sind
Zugedeckt 10 bis 16 Stunden stehen lassen bei Raumtemperatur

Hauptteig

Alle Zutaten bis auf das Salz gut vermischen, am Anfang ca 30 ml Wasser erst einmal zurück behalten
Nach ca 5 Minuten Knetzeit das Salz und die zurück behaltene Menge Wasser zugeben
Bis zum guten Fenstertest auskneten

Stockgare

Insgesamt ca. 2 bis 3 Stunden Stockgare, nach 30 Minuten kann der Teig einmal gedehnt und gefaltet werden, dann den Teig rund formen

Stückgare

Den Teigling im Gärkörbchen zugedeckt noch 45 bis 75 Minuten stehen lassen bei Raumtemperatur

Backen

Bei 240 Grad Celcius mit kräftigem Schwaden 10 Minuten backen, danach den Ofen auf 210°C zurück schalten und weitere 40 bis 50 Minuten backen.

Anmerkungen

Kompetente Onlinehilfe gibt’s in der Facebookgruppe mipano, ein Video zum Rezept findet sich auf dem YouTube-Kanal bongufeinkost.